Dieses Mal habe ich wieder ein Stück für die Rubrik Nostalgie Technik aus meiner Altgerätesammlung ausgegraben. Ich bezeichne es zumindest als Nostalgie Technik. Den Game Boy Color. Dabei handelt es sich um eine „Handheld Spielekonsole“ von dem Hersteller Nintendo. Der Game Boy Color wurde von Nintendo Ende des Jahres 1998 auf dem internationalen Markt veröffentlicht. Er ist der Nachfolger des legendären Game Boy mit dem monochromen Display. Der Game Boy Color bekam seinen Namen von seiner Eigenschaft, einen farbigen LCD-Bildschirm zu besitzen. Der Bildschirm hat auch hier, gleich wie sein Vorgänger, noch keine Hintergrundbeleuchtung.
Gleich wie der Ur-Game Boy rechnet in seinem Inneren ein 8-Bit Prozessor von Sharp (LR35902), der auf der Basis des Zilog Z80 aufgebaut ist. Der „color“ wurde bis 2003 hergestellt und wiederum von seinem Nachfolger, dem Game Boy Advance ersetzt. Laut Online-Quellen sind vom Game Boy Color ca. 50 Millionen Stück verkauft worden.
Hier nun die technischen Details:
CPU: Sharp LR35902 (8bit CPU auf Basis des Z80)
CPU Geschwindigkeit 4MHz/8MHz (4.338 bzw. 8.338MHz)
RAM: 32kB
VRAM: 16kB (das Videoram ist in die CPU integriert)
ROM: maximal 8 MB
RAM auf dem Cartridge 128kB
Bildschirmauflösung: 160×144 Pixel bei einer Farbtiefe von 15bit (32768)
Gleichzeitig auf dem Bildschirm darstellbare Farben: 10, 32, 56
Sprites: 40 max, 10 pro Zeile bei 4 Farben pro Sprite 8×8 bzw. 16×16 Pixel Spritegröße
Schnittstellen: Serial I/O Port mit 512kbit/s, Infrarot I/O, Cartridge I/O zur Aufnahme der Spiele-ROMS
Abmessungen: 133x75mm, 27 mm Dick
Die Gameboy Spiele Cartridges sind auch im Gameboy Color spielbar. Die Module beherbergen einen ROM-Baustein mit dem Spiele-Code, einen SRAM-Baustein, sowie auch bei vielen Modulen eine Backup Batterie in (CR1616), die den Status des SRAM bei stromlosem, oder ausgesteckten Modul aufrecht hält. Über den Cartridge Steckplatz lässt sich der Gameboy und Gameboy Color auch für andere Anwendungen, außer Spielen, nutzen. Hier haben einige Entwickler und Bastler Module gebaut, mit denen der Gameboy zum Messgerät wird, die Software im Bereich Autotuning modifizieren kann, oder als programmierbare Steuerung fungiert. Es existieren hunderte Spieltitel für die Gameboy Serie. Der Boom und die Faszination der fernöstlichen Großaugen-Comics hat auch unsere Jugend erreicht und für die Epoche der 90er Jahre geprägt. So sind folgende Spieletitel auf der Liste der meist-verkauften Spiele gelandet. (Quelle: nintendo.wikia)
NES – Nintendo Entertainment System ist sicher auch noch vielen ein Begriff. Es war die 8-Bit Spielekonsole der Firma Nintendo, die Mitte der 80iger Jahre auch in Europa verkauft wurde und die Jugend der Zeit geprägt hatte. Mittlerweile ist sie doch ein Museumsstück, das bereits den Titel „Retro“ verdient. Vielleicht auch aus diesem Grund, beginnt sie in der Retrogamergemeinde wieder aufzuleben. So soll beispielsweise noch dieses Jahr ein Remake der NES in miniaturisierter Form mit moderner Technik und vorinstallierten Spielen auf den Markt kommen.
Auch über Emulatoren für alle möglichen Plattformen kann man die alten NES Spieletitel wieder zum Leben erwecken. Um diese Spiele auch „artgerecht“ bedienen zu können, (natürlich geht es auch mit der PC Tastatur oder über den Touch-Screen am Handy) hat das Unternehmen 8Bitdo Tech den NES30 GamePad Controller auf den Markt gebracht. Es handelt sich dabei um einen Wireless Bluetooth Controller der exakt dem originalen NES Controller nachempfunden wurde. Er ist mit einem Integrierten Akku ausgestattet, der über eine MicroUSB Kabelverbindung geladen werden kann. Der Controller ist so konstruiert, dass er sowohl als PC-Gamecontroller, als Joystick, als Bluetooth-Keyboard und als USB Joystick konfiguriert werden kann. Das lässt sich über fünf unterschiedliche Modes realisieren. Diese Modes können durch Tastenkombinationen während des Einschaltens ausgewählt werden. Die Tabelle unten zeigt die unterschiedlichen Modi:
Mode1
Mode2
Mode3
Mode4
Mode5
Joystick
BT-Keyboard
iCade
Emu-Touch
USB-Joystick
Power ON
START
START+B
START+A
START+X
Kabelverbindung
Blaue LED blinken
1x
2x
3x
4x
–
OS
WIN Android
WIN/Apple Android
Android Apple
Android Apple
WIN
Im Bild ist die USB-Ladebuchse zu sehen, rechts davon sind zwei Status-LEDs .
auf der Rückseite der Platine ist der Akku untergebracht
die Platine des Controllers; der die Firmware des Mikrocontrollers kann aktualisiert werden
Kontaktmatten stellen die Tasten dar. Unter den beiden Schultertasten liegen echte Mikrotaster …
Hier wird der Emulator „NES Emu“ auf einem Android-Handy mit dem NES30 bedient 😉
Ein schon lange in meinem Kopf herumirrender Gedanke war, einmal einen Videospielautomaten zu bauen. Diese Teile haben mich als Kind magisch angezogen, wenn es mit den Eltern in den Sommerurlaub an die Adria ging. Dort gab es und gibt es auch heute noch die Spielhallen. Die Faszination hat aber seit Erscheinen der Heimkonsolen und der Möglichkeit, vor dem heimischen TV-Gerät zu zocken, stark nachgelassen, und die Automaten wurden rar. Auch die einfache Pixelwelt, der 8Bit und 16Bit Spiele ist schon lange verschwunden. Dabei, so finde ich zumindest, haben die alten, einfachen 8Bit Pixelspiele mehr Reiz, als die modernen High-End-Games mit fotorealistischer 3D-Rendergrafik. Vielleicht ist auch aus dem Grund der „Retroboom“ der letzten Zeit entstanden. Nun ja – mein erster Kontakt zu den Videospielautomaten war eben als Kind im Urlaub und dann erstmals am heimischen TV, Ende der siebziger Jahre an einer geliehenen Atari 2600 Konsole. In den letzten Jahren, auch Dank des Internets, habe ich immer wieder mal die Zeit gefunden in Foren und auf Websites zu schmökern und so die Faszination aufrecht zu erhalten. Auch die Vielzahl an Emulatoren (Mame, Vice, etc.) die ganz leicht und schnell auf jedem PC eingerichtet werden können, lässt schnell die alten Gefühle wieder aufkommen.
Nun ja, dieses Jahr habe ich mich überwunden und das Projekt endlich begonnen. Dank Internet und elektronischer Bucht ist es jetzt auch einfach, die benötigten Materialen zu bekommen. Die Basis des Videospielautomaten „Arcade – Station“ soll ein Raspberry Pie sein. Den kleinen Einplatinenrechner gibt es mittlerweile schon in der 3. Generation und der hat auch mächtig Leistung um die alten Homecomputer und Spielekonsolen wie Commodore C64, Amiga, Atari, Nintendo 64 etc. in der Emulation zum Laufen zu bekommen. Als Softwarebasis nutze ich das Projekt retropie , das mittlerweile als DAS Projekt für die Umsetzung von Retrospielekonsolen und -computern bezeichnet wird. RetroPie wird als Image für alle Raspberry Pi Modelle angeboten und ständig weiterentwickelt. Es ist einfach einzurichten und man hat schnell wieder das „feeling“ der guten alten 8 Bit Zeit 🙂
Folgende Dinge benötige ich für den Bau der Retro-Arcade Maschine:
Rasperry Pi als Zentrale Recheneinheit
Ein Interface, das die Microschalter der Joysticks und Tasten in ein USB-HID umsetzt (hier kommt mein Arduino HID Projekt zum Einsatz) es gibt aber auch etliche Controller (XinMo und GPIO Controller etc.)
Tasten und Joysticks für die Bedienkonsole
Ein Gehäuse passend im Stil einer Arcademaschine . (Hier habe ich einen Tischler beauftragt, beschichtete MDF-Platten zu s chneiden und mit der Oberfräse die Kanten zu bearbeiten)
Eine Bemalung des Gehäuses (in meinem Fall schwarzer Mattlack und ein auf Klebefolie gedrucktes Design.)
Adapterkabel für den Anschluss des Monitors an den Raspberry
Lautsprecher und einen Audioverstärker
Eine Hintergrundbeleuchtung für den Ledkasten
Zeit und Geduld, Werkzeug und ein bisschen Geschick
Die folgenden Bilder sollen den Auf- und Zusammenbau der Arcadestation ein wenig dokumentieren:
Die Gehäuseteile sind geliefert und werden erstmal auf Passgenauigkeit und Vollständigkeit überprüft.
Alles passt zusammen.
Das sind die Dekor-Klebefolien
Die Joysticks …
… und die Tasten
Im Garten werden die Teile zum Lackieren vorbereitet. Ja, jetzt vor Beginn der Blütezeit klappt das mit dem Outdoorlackieren noch ganz gut.
Schon bald sind die Teile mit einer matten, schwarzen Lackschicht überzogen.
Mit Klarlack wird dann nochmals übergesprüht.
Jetzt ist der Cutter dran, die Dekorfolien müssen zugeschnitten werden.
auch alle Löcher für Tasten und Joysticks
und natürlich sollen auch die Kanten schön aussehen
nach dem Bekleben mit den Folien wird wieder probiert. Passt perfekt…
Nachdem jetzt alle Teile vorbereitet sind, kann der Zusammenbau beginnen
Tasten einbauen und Microschalter/-taster bestücken
Joystickmodul einbauen und verschrauben
Ansicht von oben (sieht ja schon mal nicht schlecht aus)
Jetzt kann mit der Verkabelung begonnen werden. Es empfiehlt sich, alle Drähte zu beschriften 😉
Nach dem Verkabeln der Tasten wird wieder provisorisch zusammengesteckt und ein erster rein informeller Funktionstest gemacht.
und schon kann mit der Monitorhalterung begonnen werden. Ich habe einen 19″ Monitor mit vier M4 x 20 Schrauben am Brett befestigt. Zwischen Brett und Rückseite des Monitors sind noch 4mm Abstandhalter unterlegt, um die Löcher im Blechkasten des Bildschirmes nicht durch das Bett abzudecken.
So ist der Bildschirm mit dem Brett verschraubt.
Die Monitorhalterung samt Monitor wird jetzt in Position gebracht, die weiteren Montagelöcher gebohrt und dann mit einer Seitenwange verschraubt. Auch das bestückte Bedienpanel sowie das Lautsprecherpanel und die restlichen Gehäuseteile werden mit der Seitenwange verleimt.
Das soll dann so aussehen. Passt alles, dann kann die andere Seitenwange vorbereitet werden. Ist alles gebohrt, wird wieder geleimt und das Gehäuse bekommt seine zweite Seite.
Das Seitenteil liegt perfekt in der Nut. Mit Winkeln wird jetzt alles zusätzlich noch verschraubt.
Jetzt kann der Kasten erst einmal ruhen und der Leim aushärten.
In der Zwischenzeit kann ich eine Montageplatte anfertigen, die den Raspberry und den Controller für die Joysticks tragen soll. Die Platte besteht aus einer 2mm dicken Aluminiumplatte an der ich 20mm lange Sechskant-Abstandhalter schraube. Festgemacht werden die mit M3x10 Senkkopfschrauben.
So sieht die fertige Trägerplatte aus
Sie wird jetzt am Boden des Arcade-Gehäuses angeschraubt
Und hier sind die Platinen auch schon befestigt
Im nächsten Schritt wird die Bildschirmfrontverkleidung, eine 2mm Plexiglasplatte vorbereitet.
Die Ränder der Plexiplatte werde ich von der Rückseite schwarz lackieren. Praktischerweise kann ich die Schutzfolie auch gleich zum Maskieren für die Lackierung verwenden. Mit dem Cutter wird die nicht benötigte Schutzfolie ausgeschnitten und entfernt. Jetzt kann lackiert werden.
Nach dem Lackieren und Entfernen der Schutzfolie habe ich die Ränder mit 9x3mm Unterlegeband (Dichtband) beklebt, das dann auf dem Monitor aufliegen soll und gleichzeitig vor Kratzern in der Plexiplatte und Staub zwischen den Scheiben schützen soll.
Für die seitliche Auflage der Plexischeibe habe ich links und rechts je eine Alukante ans Gehäuse geschraubt.
auch auf die Aluleisten kommt das Dichtband. Jetzt kann die Plexiplatte eingesetzt werden.
Auch innen ist es jetzt ein wenig mehr aufgeräumter. Alle Buttons sind am Controller angeschlossen. Die Innereien eines PC-Speakersets dienen als Audioversorgungseinheit. Ein Led-Streifen soll den „Lichtkasten“ später beleuchten.
Wie der ganze „Automat“ dann im fertigen Zustand aussieht ist im folgenden Video zu sehen:
Ein Trend der 80er waren die mobilen Videospiele. Wie heute in den Gameboy- , PSP- und mittlerweile auch Smartphonezeiten war es auch damals ganz praktisch, als jugendlicher Mensch eine kleine, kompakte Spielkonsole immer mit dabei zu haben.
Als Beispiel habe ich eine dieser „Minikonsolen“ ausgegraben. Es handelt sich um ein, im Volksmund „Trick o Tronic“ genanntes Videospiel mit einem kleinen LCD Bildschirm. Der Unterschied zu den heutigen LCD Anzeigen besteht darin, dass das Spielbild nicht aus einzeln angesteuerten Pixeln besteht, die in Summe die Spielfiguren zeigen, sondern jede im Bild darstellbare Figur war sozusagen ein eigens ansteuerbares Symbol. Also musste zum Beispiel ein Männchen von links nach rechts laufen, so war jede Bewegung und Position als eigenes Symbol vorhanden.
Der Spielfeldhintergund war einfach ein Bild (Foto bzw Zeichnung) hinter dem LCD, das die Szene darstellte. Das ganze Spiel wurde ebenso wie die damaligen Digitaluhren, mit einer 1.5Volt Knopfzelle betrieben. Der Ton zum Spiel kam aus einem Piezolautsprecher, der Pieptöne wiedergeben konnte. (das aber auch nur mit einer Frequenz)