Archiv der Kategorie: Retro – Technik

Technik vorwiegend aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik, Audio und Videotechnik. Reparaturen und Gerätevorstellungen

Universum SK992

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Wieder ein Stück aus meiner Jugendzeit ist die Radio- Fernseher Kombination von Universum.  Das Modell nennt sich SK992 und wurde im Jahr 1968/69 hergestellt und vermutlich bis Mitte der 70iger Jahre verkauft. Diese zwei Modelle hat meine Lebensgefährtin aufgespürt und mir geschenkt, nachdem ich das Gerät in einem Museum in einer Vitrine gesehen und ihr gleich von meinen Erinnerungen mit diesem Modell erzählt habe. Die beiden Geräte waren teilweise defekt und sanierungs- bzw. reparaturbedürftig. Aber, so dachte ich mir, wenn zwei Geräte vorhanden sind, dann wird die Chance geeignete Ersatzteile aus einem der beiden als Spender zu entnehmen, doch ziemlich groß sein.

Kurz zu den technischen Daten des SK992:

  • er wurde in Deutschland im Auftrag der QUELLE GmbH (Universum) Fürth und Nürnberg hergestellt. Der Hersteller ist das japanische Unternehmen Asahi Radio Mfg. Co., Ltd., der das Gerät auch selbst unter der Bezeichnung Crown 7TV-4 verkaufte.
  • Herstellung / Verkauf von 1968 bis ca. 1975
  • abgesehen von der Bildröhre ist das Gerät volltransistorisiert und ist mit 33 Transistoren ausgestattet.
man beachte die Bezeichnung „Volltransistorisiert“ 🙂

 

  • Der TV-Empfänger wird mit einem Trommeltuner abgestimmt und kann analoge PAL Signale im VHF und UHF Band empfangen. VHF CCIR Band I + III Norm B
    UHF-Abstimmrad nach CCIR G(H), TV-Kanäle: VHF: Ch 2-12; UHF: Ch 21-68;
  • die SW – Bildröhre 190CB4 hat eine Diagonale von 18cm. Sie ist indirekt mit einer Heizspannung von 12V beheizt.
  • der Radioempfänger arbeitet nach dem Superheterodyn Prinzip. Per Umschalter kann zwischen TV und Radio hin- und hergeschaltet werden. MW 520 – 1605 kHz mit Ferritantenne
    UKW 88 – 108 MHz mit Teleskopstabantenne
  • ein dynamischer Oval Lautsprecher sorgt für die Tonausgabe und ist mit 1W belastbar
  • die Energieversorgung kann entweder über 220V Netzspannung oder über eine 12VDC Buchse durchgeführt werden. An die 12VDC Buchse kann ein separates Akkupack angeschlossen werden, das mit einer einfachen internen Ladeschaltung aufgeladen wird. (Umschaltung an der Geräterückseite zwischen Netz/Batt und Laden)
  • das Material des Gehäuses besteht aus thermoplastischem Kunststoff und hat die Abmessungen 240 x 200 x 210 mm bei ca. 4.8 kg
  • die Leistungsaufnahme beträgt 14 W bei Netzbetrieb und 10,5 W bei Batteriebetrieb

Nun zur Reparatur bzw. Restauration:

Seitenansicht des Innenlebens

Eines der beiden Geräte war vom optischen Zustand des Gehäuses noch sehr gut in Form. Jedoch technisch zeigte das Gerät keinerlei Funktion. An der Netz-AC Versorgung war bei 240V AC ein Strom von knapp einem Ampere zu messen. Das war eindeutig zu viel, denn das Gerät sollte eine Nennleistung von in etwa 14W bei Netzbetrieb haben. Es zeigte sich, dass der Verbraucher an der Primärseite des Netztransformators einen Kurzschluss hatte. Das bestätigte sich auch im Versuch, das Gerät über eine 12V DC Quelle zu versorgen. Das zweite Gerät funktionierte technisch teilweise (Radio und TV startete, aber die Bildgeometrie und Helligkeit war katastrophal. Auch das Gehäuse war in einem schlechten Zustand. Die Gehäuseteile waren stark verbeult und gerissen. Die innenliegenden Platinen waren teilweise auch an den Befestigungspunkten gebrochen. Dieses Gerät hatte mit ziemlicher Sicherheit schon einen Sturz überstehen müssen, oder es ist etwas darauf gefallen. So stand der Beschluss schnell fest -> das wird der Teilespender.

Die Fehler waren schnell gefunden. Der Netzgleichrichter hatte einen Kurzschluss und die Schaltung des Längsreglers arbeitete nicht. Grund dafür waren die Transistoren T30 und T31 (ein 2SB337 bzw. ein 2SB77)

Treibertransistor für den Zeilentransformator

Auch die Ansteuerung des Zeilentransformators arbeitete nicht, da auch der Treiber (2SB468) defekt war. Dank des Spenders waren diese Teile zum Großteil auch noch funktionstüchtig vorhanden und konnten eingebaut werden.

Spannungsregelung

In weiterer Folge habe ich die Elektrolytkondensatoren im Bereich der Spannungsregelung und Stabilisierung erneuert. Auch die Elkos der Schalkreise der Bildröhrenansteuerung und -ablenkung wurden getauscht.

die 50 Jahre alten ELkos
die nagelneuen Elkos

Nach dem Reparieren und tauschen der defekten Komponenten wurde ein kleiner Probelauf gestartet und das Gerät einmal in Betrieb genommen. Im ersten Anlauf habe ich die 12V DC mit einem Labornetzgerät mit einstellbarer Strombegrenzung bereitgestellt. Sowohl im TV und Radiomodus gab es keine Kurzschlüsse mehr und es „rauchte“ auch nichts. Die Stromaufnahme im TV Modus lag bei 12V und bei mittlerer Helligkeit des Bildrohres bei ca. 600mA was nach Ohm einer Leistung von 7.2 Watt entspricht. Das ist weniger als die Werksangabe, aber auch einfach nachzuvollziehen, denn die Bildgröße und -geometrie stimmte auch noch nicht.

erster Probelauf

Der nächste Schritt war das Überprüfen und Einstellen der internen Spannungen. Die Bild Lage und Geometrie sollte danach folgen. Also habe zuerst den Spannungsregler auf seinen Nennwert eingestellt. Im Bild oben war die Betriebsspannung bei ca. 9.5V – daher auch das „kleine“ Bild am Schirm. Um die Schräglage des Schirmbildes zu korrigieren habe ich einfach die Ablenkeinheit am Röhrenhals gerade gedreht und wieder fixiert.

Bildröhre 190CB4
Bildröhre mit Ablenkeinheit

Bei dieser Gelegenheit konnte ich die Röhre auch ordentlich reinigen und sie optisch wieder in einen Neuzustand versetzen. Das habe ich übrigens auch während der Reparaturarbeiten mit allen Platinen, Rahmen und Gehäuseteilen gemacht. Jetzt fehlte noch die Justage der Bild Geometrien. Dafür habe ich in meinem Fundus noch einen alten PAL-Bildmustergenerator, der auch einen RF-Modulator eingebaut hat, mit dem vom VHF Band 1, Band 3 bis UHF durchgestimmt werden kann. Also ist das das ideale Gerät um einen alten Fernseher ohne externen Videoeingang zu prüfen. Hierbei werden auch gleich die Tuner des TV-Gerätes auf Funktion geprüft.

Bildmustergenerator

 

Eingestellte Bildgeometrie am Universum SK992

Nach einer finalen Reinigung der Bedienknöpfe kann das Gerät dann als „funktionstüchtig“ in der Vitrine die vielleicht nächsten 50 Jahre verbringen 😀

 

 

Amiga und Genlock

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Dieses Gerät oder besser gesagt, diese Geräteklasse werden sicherlich viele Commodore Amiga Anwender kennen, die den Amiga seinerzeit auch bei der Videonachbearbeitung benutzt haben.

Das Amiga Genlock VES one

Das Amiga Videosignal hatte ja genau die Zeilenfrequenz der damaligen Fernsehstandards (15,625kHz). Also konnte als Monitor am Amiga ja auch ein Fernseher angeschlossen werden. Vorausgesetzt es war ein Fernsehgerät mit einem R-G-B Scart Videoeingang. Als Bastler hat man sich aus den R-G-B und Sync-Ausgängen des 23poligen Amiga Monitor einen CVBS (Color-Video-Blanking-Sync) Converter zusammengelötet, der alle Signale zu einem Signal zusammenfasst. Und das war im Heimvideobereich das klassische Videosignal, das man aus jeder Kamera oder jedem Recorder herausbekam. Also wurde der Amiga dann einfach an den Videorecorder angeschlossen und schon war eine tolle Deluxe Paint Grafik das Titelbild des letzten Urlaubsfilmes…

Effekte und Fader des VESone

Was aber, wenn man damit noch nicht zufrieden war und beispielsweise in das Videobild Titel (Bauchbinden) und Grafiken eingeblendet haben wollte? – Das ging nicht so einfach. Dafür gab es das „Genlock“ (Generator Lockingdevice). Hierbei machte man sich die Eigenschaft des Amigarechners AGNUS-(später ALICE) Chipssatzes zu nutzen, der als Adressgenerator und Timingchip im Amiga arbeitete. Dieser Custom Chip konnte extern synchronisiert werden. Und genau das machte sich das Genlock zu nutzen. Denn um zwei Videosignale zeilengenau mischen zu können, ist es notwendig, dass sie auch taktgenau anliegen (das bedeutet, sie müssen in Frequenz und Phase des Bildwechsels synchron anliegen).

Korrekturmöglichkeiten der Signalquellen

Das Genlockinterface oder (der Genlock) gewann aus dem angelegten Videosignal einer Videokamera oder eines Videorecorders den Referenztakt und synchronisierte den Amiga nach diesem Takt. So waren jetzt beide Signale – sowohl das Monitorsignal des Amigarechners und das Videosignal der Videokamera oder -recorder taktgleich.  Jetzt können die beiden Signale gemischt werden. Es existierten einige Geräte auf dem Markt von ganz einfachen Genlocks, die lediglich den „Alpha Farblayer“ des Amigarechners heranzogen und gegen das Videosignal der externen Quelle ersetzten. Damit konnten schon wunderbar Titel und Grafiken im Videofilm realisiert werden. Wollte man diese noch Ein- und Ausblenden bzw. noch die Sättigung, Helligkeit und Kontrast der beiden Quellen anpassen, dann konnte man komplexere Geräte erwerben. Hier ist ein semiprofessionelles Genlock der Firma Videocomp, das VESone (Video Effect System) dargestellt.

Anschlüsse des VESone

Es gab aber auch noch professionelle Geräte, die in Fernsehstudios eingesetzt wurden um zum Beispiel die Senderlogos in das laufende Programm einzublenden. Diese Profigeräte hatten mehrere Signalstandards als Ein- und Ausgänge zur Verfügung. CVBS, YC (S-VHS), RGB. Vor allem die getrennte RGB-Verarbeitung der Signale ermöglichte viel bessere Bildqualitäten.

Innenleben des VES one

Als Herzstück arbeiteten im VESone die folgenden IC´s:

Ein SAA1043 Universal Sync Generator generiert alle Syncsignale, ein TDA8390 Pal Decoder und RGB Matrix Chip ermöglicht das Mischen und Einfügen eines externen RGB Signals. Als RGB-Video Amplifier kommt ein LM1203 Chip zum Einsatz.

Als Software zur Erstellung von Grafiken, Animationen und Titeln aller Art, kamen Programme wie: Amiga Videotitler, Adorage, Deluxe Paint, Broadcast Titler, Scala Multimedia (ScalaMM), Texture Studio, ART Effect, Imagine etc.  zum Einsatz.

 

 

Treppenhausschalter mit Quecksilber

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Ein Treppenhauslicht einer Wohnanlage wird ja meistens über Taster in jeder Etage aktiviert. Das Licht bleibt dann für einige Zeit eingeschaltet und erlischt dann (etwa ein bis zwei Minuten) wieder selbstständig. Das kennt jeder und hat auch sicherlich schon jeder einmal selber wahrgenommen. Realisiert wird solch eine Treppenhauslichtschaltung in der klassischen Elektroinstallation über einen sog. Treppenhausautomaten oder Treppenhauszeitschalter. Das ist ein, in den Energieverteiler eingebautes Gerät, das von den Größenordnungen in etwa so aussieht wie ein Sicherungsautomat (Leitungsschutzschalter). Dieser beherbergt eine elektronische Zeitschaltuhr die über ein Relais die Last ansteuert. In den modernen „Smart-Homes“ und neuen innovativen Anlagen werden Bus gesteuerte Systeme für Lichtschaltungen eingebaut.

Doch wie wurde eine Zeitschaltung realisiert, als es noch keine Transistoren und Halbleiter gab, zu einer Zeit, als die Radios noch „Dampfradio“ genannt wurden? Ich spreche hier von den Jahren um und nach dem zweiten Weltkrieg. Hier bediente man sich der physikalischen Eigenschaften von Metallen, die bei Raumtemperatur flüssig sind und deren Ausdehnungskoeffizient bei geringer Temperaturänderung groß genug ist, um eine einfache Detektion dieser, durchführen zu können. Ich spreche von Quecksilber. In Fieberthermometern ist dieses „Flüssigmetall“ ja bekannt, aber es wurde auch in der Elektrotechnik eingesetzt.

Quecksilberzeitschalter

In diesem Beispiel ist es ein Quecksilber-Zeitschalter. Das In dem evakuierten Glasgefäß befindliche Quecksilber, dient hier als Schaltmedium und schließt den Stromkreis eines Verbrauchers (Glühlampe), wenn es durch Erwärmung so weit ausgedehnt ist, um die Kontakte zu erreichen. Die Erwärmung wiederum wird, durch einen, in das Glasgefäß eingebauten Heizwiderstand realisiert. Schließt man den Stromkreis zum Heizwiderstand durch Druck auf einen angeschlossenen Taster, so erwärmt sich der Widerstand und das Quecksilber beginnt sich auszudehnen. Nach 2-3 Sekunden hat das sich ausdehnende Quecksilber die Schaltkontakte erreicht und der Stromkreis zur Last ist geschlossen. Jetzt kann man den Taster loslassen und der Lastkreis bleibt weiterhin eingeschaltet. Doch nun, da die Heizung nicht mehr bestromt ist, kühlt sie und das Quecksilber wieder aus, was zur Folge hat, dass es sich wieder zusammenzieht und nach ein paar Minuten den Stromkreis zur Last wieder öffnet.

Solche Schalter waren noch bis Anfang der 70ger Jahre in vielen Wohnanlagen zu finden. Sie waren in einem Bakelitgehäuse eingebaut und durch Ändern der Schräglage des Glaskörpers konnte die Zeitbasis verändert werden.

 

 

 

Hier der originale Text zur Montageanleitung:

Vor der Montage des Gerätes ist es notwendig, das Quecksilber richtig zu verteilen. Durch Schütteln und Drehen muss das Quecksilber in die gezeichnete Lage gebracht werden. Bei senkrechter Stellung des Schaltrohres soll das rechte Ende der Quecksilberfüllung bis zur Marke 1 reichen. Es ist dabei zu beachten, dass in der Quecksilberfüllung keine Gasblasen eingeschlossen werden. Der Napf ist ebenfalls bis zur Marke 2 mit Quecksilber zu füllen. Danach kann der Automat festgeschraubt und angeschlossen werden.
15 Minuten nach dem ersten Schaltversuch ist zu kontrollieren, ob das Quecksilber wieder bis zur Marke 1 zurückgegangen ist. Wenn nötig ist dann durch neuerliches Einschütteln eine Korrektur vorzunehmen und die Probe zu wiederholen.
In der Mittelstellung beträgt die Schaltzeit circa vier Minuten. Diese kann durch Drehen kürzer oder länger eingestellt werden.
Achtung! Der Lampenstromkreis darf höchstens mit 6A-Sicherungen abgesichert werden.

Hier ein kurzes Video, das die Funktion des Quecksilberschalters demonstriert:

Taschenrechner aus dem Jahr 1975: PICO PA-80N

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Aus dem Jahr 1975 stammt dieser japanische Taschenrechner. Er wurde von 1975 bis 1976 von der Eduscho – Tchibo Kaffeekette verkauft. Das Gerät trägt die Bezeichnung „PICO“ PA-80N. Genau dieses Modell war auch einst im Besitz meines Vaters und ich war als Kind schon fasziniert von den leuchtenden Siebensegmentanzeigen. Und das war wieder das Problem. Soweit ich mich erinnern kann, war ich etwa im Volksschulalter, als ich das Gerät das erste Mal in seine Einzelteile zerlegte. Das war an sich noch nicht das Problem, jedoch es blieb nicht dabei. Im Laufe der Zeit zerlegte ich den Rechner einige Male. Irgendwann brachen dann Drähte ab und es funktionierte nichts mehr. Wieder zusammengebaut verschwand der Pico dann in einem Kasten und wurde Jahre später von meinem Vater entsorgt. Warum ich den kleinen Rechner immer wieder auseinandernahm und zusammenbaute, kann ich heute nicht mehr sagen. Scheinbar war es das Erfolgserlebnis eines Achtjährigen, nach dem Zusammenbau wieder ein funktionierendes Gerät zu haben – eben bis zuletzt. 🙂 Auf einer Online – Flohmarktplatform habe ich genauso einen Rechner gefunden und das noch dazu in einem TOP-Zustand und noch dazu fast geschenkt. Also musste ich ihn haben…

Pico mit dem Kunstleder Etui
Zu den Daten:
Das Display hat acht 7 Segment Ziffern (Digits), die auf LED-Technologie aufgebaut sind. Um die MikroLED´s auch ablesen zu können sind sie in einem konvex geformten Kunststoff eingebettet. Damit wird ein Lupeneffekt erreicht, der die Ziffern ablesbar macht.
Siebensegment – Anzeige mit 8 Digits

LED´s unter der konvexen Kunststoffvergußmasse
Das Gehäuse besteht aus Aluminium und Kunststoff und hat die Abmessungen inetwa einer Zigarettenschachtel. 8.2 x 5.7 x 2.4 cm. Um den Rechner schonend aufbewahren zu können, gab es ein Kunstleder Etui dazu.
Mainboard des PICO

Angetrieben wird der Rechner von zwei Tripple A (AAA) Batterien, also mit 3V. Korrektur: Die Batterien, die da hinein gehören, müssen die Größe „AA“ haben. (Vielen Dank für den Hinweis an Michael) Optional gab es dazu auch ein externes Netzteil das lt. damaliger Preisliste um knapp 18DM erworben werden konnte. (leider keine Preisinformationen für Österreich)

Netzteilbuchse an der Oberseite
Technisch betrachtet besteht der kleine Rechner aus einer Display-Platine, einem „Mainboard“ und einer Tastaturplatine. Diese Platinen sind untereinander mit einer mehrpoligen Stegleitung verbunden. Diese sollte nicht allzu oft gebogen werden, da dann schnell einzelne Drähte abbrechen…
Aufgeklappte Platinen
Die Displayplatine wird von einem Toshiba T1337 Displaydriver IC angesteuert und der Rechner selbst, ist ein GI C593 (General Instruments) Prozessor, der die Grundrechenarten und Prozentrechnung beherrscht.  Der Prozessor arbeitet mit einer Versorgungsspannung von 15-17VDC und ist imstande Fluoreszenzdisplays direkt zu treiben. Um in dem kleinen Pico Rechner aus den 3V der AAA Batterien auch die 17VDC zu erzeugen arbeitet ein kleiner DC/DC Converter am Mainboard.
Prozessor
Displaytreiber
DC/DC Konverterschaltung für die 17V der CPU
Datenblatt des C593 (Quelle: 1977 Datacatalog GI Microelectronics)
Neben dem Kunstleder Etui gab es auch noch eine Karte mit einer Bedienungsanleitung und einen Flyer. Der war mit Garantiehinweisen und einem Werbespruch bedruckt:
„Der Pico wird für Sie zum unentbehrlichen Rechenhelfer werden. In der Schule, im Haushalt, im Beruf – überall wo es was zu rechnen gibt, ist der Pico schnell zur Hand. Einfach Tasten drücken, und schon haben Sie die kompliziertesten Aufgaben ausgerechnet. So wird Rechnen zum Vergnügen!“(Quelle:Internet)

Solar – Radiometer

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Der/das Radiometer – auch Lichtmühle genannt – ist ein lehrreiches, physikalisches Demonstrationsobjekt, das schon vor ca. 100 Jahren von dem englischen Physiker Crookes erfunden wurde. Dieses kleine physikalisch-technische Anordnung zeigt in anschaulicher Weise, wie Licht in mechanische Energie umgewandelt wird.

 

Die Funktionsweise des Solar-Radiometer:

Flügelrad im inneren der teilevakuierten Glaskugel

Trifft warmes Licht, also Sonnenlicht, Licht von Glühbirnen oder Punktstrahlern, eben Licht in dessen Spektrum auch der infrarote Anteil vorhanden ist (aber kein kaltes Licht von Leuchtstofflampen) auf das, auf einer Nadel ruhende Flügelkreuz, so dreht sich dieses je nach Stärke der Lichtquelle. In einem besonderen Verfahren wird in der Glaskugel ein Teilvakuum erzeugt, so dass der Luftwiderstand nicht stärker als die, durch die Lichtenergie erzeugte Drehkraft des Flügelrades ist. Die geschwärzten Flächen des Flügelkreuzes nehmen mehr Lichtenergie auf, als die hellen Flächen. Durch die Erwärmung der Luftmoleküle entsteht an den dunklen Flächen ein wesentlich höherer Druck als an den hellen Flächen. Dadurch wird die ständige Rotation des Flügelkreuzes bewirkt. (Brownsche Molekular-Theorie). Es sollen je nach Lichtstärke bis zu 3000 Umdrehungen pro Minute erreicht werden. (Quelle: Hersteller des Radiometers)

 

DAT-Walkman Sony TCD-D3

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Sony TCD-D3

Zumindest einen Blog-Beitrag pro Monat zu schreiben habe ich mir zum Ziel gesetzt, auch wenn es nicht immer ganz einfach ist, dies zeitlich auch umzusetzen. Jeder der selber kleine Kinder hat, kann sich das vielleicht vorstellen. Doch abends und zwischendurch kann ich Material sammeln und es bearbeiten. -> es dauert eben nur alles viel länger. Diesmal habe ich zum Thema Retro-Audio einen Sony DAT-Recorder organisiert. Es ist ein Sony TCD-D3 aus dem Jahr 1990-91, ein sogenannter DAT Walkman.

Das DAT (Digital Audio Tape) ist ein Audio-Magnetband, auf das digital aufgezeichnet wird. Das Aufzeichnungsformat und die die Tonqualität sind im Wesentlichen mit dem der Audio-CD zu vergleichen. Die Aufzeichnung erfolgt auf kleine Kassetten, die auch im Storagebereich in der EDV eingesetzt wurden (DDS-Bänder). Das DAT Format war als Nachfolger der Audiokassette vorgesehen, konnte sich auf dem breiten Markt nicht durchsetzen. Es wird hier auch diskutiert, dass die Musikindustrie das Format nicht in der Consumerwelt sehen wollte, da es mit dem System möglich sei, digitale, verlustfreie Kopien herzustellen.

Vom technischen Aufbau entspricht das Kassettenlaufwerk dem eines Videorecorders. Das Band wird mit Ladearmen aus der Kassette gezogen und um einen rotierenden Kopf (DAT-R) geführt. Die Aufzeichnung erfolgt im Schrägspurverfahren. Das Exemplar, das ich diesmal als „defekt“ erworben habe, wurde mit dem Defekt: Kassettenschacht öffnet nicht, beschrieben. Nach der Demontage fiel mir auf, dass ich nicht als erster das Innenleben des Gerätes nach der Fabrik betrachten durfte. Da hat schon jemand herumgebastelt. An allen (Tantal)Kondensatoren wurde gelötet, die Zuleitungsdrähte zu den Batteriepolkontakten war „abgezwickt“ und die Drähte fehlten. Der Flexiprint, der das Front-Bedienteil mit dem Mainboard verbindet hatte bei genauer Betrachtung eine gebrochene Leiterbahn.

reparierte Leiterbahn

Die gebrochene Leitung ließ sich durch vorsichtiges Abkratzen der Isolation und Auflöten einer Litze reparieren. Die Kondensatoren habe ich alle neu verlötet und natürlich vorher überprüft. Hierbei ist mir aufgefallen, dass einige nicht anständig verlötet waren und an einem Pol eine kalte Lötstelle hatten bzw. gar nicht mit dem Pad verbunden waren. Auch die Batteriekontakte wurden mit neuen Drähten versehen. Auf dem Mainboard befindet sich auch noch ein DC/DC Converter, der aus den 9V Eingangsspannung die Versorgungsspannungen für die Logik und die Audiokomponenten macht. (5V +/-7V). Dieser Converter ist in einer vollständig verlöteten Weißblech Box untergebracht. Hier war natürlich noch niemand drinnen und hat die darin befindlichen Elkos überprüft. Das war dann auch recht schnell gemacht und die kleine Box überholt. Jetzt konnte ich die Platinen und das Laufwerk provisorisch wieder zusammenstecken und in Betrieb nehmen. Als Datenträger verwendete ich eine DDS (Storage) Kassette. Also Spannung drauf´ und „Eject“ gedrückt und siehe da, das Kassettenfach öffnet auf Anhieb. Von meinem Handyaudioplayer als Musikquelle machte ich eine Probeaufnahme. Und was soll ich sagen, eine wunderbare Tonqualität!

Das nächste zu behebende Problem ist eher optischer Natur. Es handelt sich hier um die Seitlichen Gehäuseteile, die mit einer Gummierung überzogen sind und diese beginnt sich scheinbar chemisch zu verändern und wird klebrig. So habe ich diese Gummierung vorsichtig mit Isopropanol abgewaschen und versucht, die weis bedruckte Beschriftung nicht mit abzulösen. Das klappte ganz gut. Mit Acrylklarlack habe ich die Teile dann lackiert.

lackierte Seitenteile

Nach der Aushärtung des Klarlackes konnte ich wieder alles zusammenbauen und den finalen Test starten. Die folgenden Bilder zeigen das Innenleben des TCD-D3.

Spezifikationen des TCD-D3

  • Type: Digital Audio Tape Dec
  • Tonspuren : 2-channel stereo
  • Bandgeschwindigkeit: 4.075, 8.15 mm/s
  • Aufzeichnungsdauer: 240 minutes
  • Kopfsystem: 2000rpm, rotary
  • D/A Converter: 16 bit linear
  • A/D Converter: 16 bit linear
  • Samplefrequenz: 32-48kHz
  • Frequency Response: 20Hz to 22kHz
  • Signal to Noise Ratio: 90dB
  • Dynamic Range: 90dB
  • Total Harmonic Distortion: 0.0008%
  • Analogeingang: 80mV (line), 0.25mV (mic)
  • Analogausgang: 0.5V (line)
  • Abmessungen: 85.2 x 40 x 120.1mm
  • Gewicht: 0.42kg

 

Panasonic AG-6400 VHS-Portable

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Panasonic AG6400

Ein neues Mitglied in der Sammlung alter Geräte aus dem Bereich Multimedia ist der AG-6400 von Panasonic. Beim AG-6400 handelt es sich um einen (semi)professionellen Videorecorder aus den 80iger Jahren. Das Gerät zeichnet auf VHS Magnetbänder auf und gibt diesen Standard auch wieder. Es ist tragbar und war der Recorder für die Videokameras der damaligen Zeit. Die Energie bezieht er aus 12V Akkus der Bauform NP1 und kann ca. 27W für die an ihn angeschlossene Kamera bereitstellen. Das war in etwa der Leistungsbedarf einer 3-Röhrencamera.

Auch dieses Gerät hatte einige Spuren der Zeit abbekommen, die seine Funktion weitgehend einschränkten. Einfach gesagt – er war defekt. Dieser Defekt äußerte sich in einer festsitzenden Capstan-Welle. Zuerst dachte ich, die Welle war aufgrund von Korrosion ‚festgefressen‘, doch der Grund war ein ganz anderer. Interessanter Weise war ein Kugellager aus seiner Presspassung herausgedrückt worden, sodass die an der Welle befestigte Schwungscheibe die Spulenkörper des Capstan-Motors berührte. Durch die Magneten in der Schwungscheibe wurde sie richtig festgehalten. Dieser Fehler ließ sich durch Zurückdrücken des Kugellagers und anschließendes Fixieren einfach und schnell beheben.

Der Recorder ohne Gehäuse
Ausgeklappte Platinen (Serviceposition)
Blick auf die Mechanik (Kopfscheibe etc.)

Nach der Reparatur des mechanischen Fehlers und einem ersten Funktionstest, war noch auf dem Powerboard ein Fehler der 5V Spannungsversorgung zu finden. Dieser äußerte sich durch ein Nichtanlaufen sämtlicher Antriebe. Hier war im Schaltwandler eine IC-Sicherung defekt. Diese wurde durch eine defekte Schottky-Diode der Buck-Konverterschaltung ausgelöst. Auch dieser Fehler war schnell behoben. Und nach einer Überprüfung und Justage der Betriebsspannungen nach den Sollwerten des Servicemanuals, verrichtete das Laufwerk wieder seinen Dienst. Ich war sogar über die hervorragende Bildqualität erstaunt, die das Gerät wiedergeben konnte. Durch seine kompakten Abmessungen kann ich den AG6400 zukünftig sogar zum Digitalisieren alter VHS-Bänder einsetzen.

Aufwendige Verdrahtung zwischen den Boards

 

Frontansicht ohne Gehäuse

In den Datenblättern und der Werbung zu dem AG-6400 hat der Hersteller einige Features und Funktionen sinngemäß wie folgt beworben:

High Quality Bildwiedergabe
Die Bandgeschwindigkeit entspricht dem VHS Standard bei einer Videospurbreite von 49µm. Mehrere Technologien zur klaren und detaillierten Bildwiedergabe sind in dem Gerät vereint.

HI-FI Sound
Ein Vierkanal System bestehend aus zwei ’normal‘ Audiokanälen mit Dolby Rauschunterdrückung und zwei ‚HD-Sound‘ Kanälen ermöglichen den Genuss von High Quality Aufnahmen. Eine 3.5mm Kopfhörerbuchse sowie zwei 6.3mm Mikrofonbuchsen zur getrennten Einspeisung beider Kanäle samt getrennter Aussteuerung mit VU-Metern runden das Spektrum der Audiooptionen ab.

VU-Meter und Audioregler

Time Code Aufnahme und Wiedergabe
Zur Steuerung in linearen Schnittsystemen ermöglicht der Recorder die Aufzeichnung von externen EBU Timecode Signalen auf Kanal 2 der Längsspur.

Externer Kameraanschluss
Ein Anschluss für eine externe Kamera mit einer maximalen Leistungsaufnahme mit bis zu 27W ist ebenfalls vorhanden. Hier können Kameras mit 3-Röhren Vidicon System angeschlossen werden.

Ein Schema mit den Anschlussmöglichkeiten ist im folgenden Bild dargestellt:

Anschluss Schema de AG6400 (Bild: Herstellermanual)

Technische Daten:

Hersteller National/Panasonic  Central Osaka Japan
Baujahr ca. 1988
System VHS Portabel Videorecorder
Energieversorgung DC 10.5 bis 16V
Leistungsaufnahme 14Watt, (mit Camera ca. 41W)
Videosystem Vierkopf Rotationssystem (helical scanning)
Luminanz FM azimuth recording
Farbsignal Unterträger Phasenshift Recording
Video SNR 43dB
Audiosystem Normal und HD-Audio
Normalton 1 feststehender Audiokopf
HD-Audio 2 rotierende Köpfe, 1 Löschkopf
Stereoton Normalstereo (2Kanäle über Längsspur )
  HD-Stereo (2Kanäle über Schrägspur)
TV-System CCIR (625 Zeilen, 50Halbbilder) PAL Colour
Bandgeschwindigkeit 23.39mm/s
Umspuldauer(180min) Band 4.5min
Abmessungen 222x90x270mm
Gewicht 3.0kg (ohne Batterie)

Sony Video8 Walkman GV-8E

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Sony GV-8E

Gelegentlich stöbere ich auf Flohmarkt Webseiten nach Vintage- und Retrogeräten aus den 70er, 80er und 90er Jahren. Wenn ein absolutes Schnäppchen in Sicht ist, dann schlage ich zu und opfere ein paar Euro. Dieses Mal habe ich eine ganze Kiste mit portablen Medienwiedergabegeräten der Marke Sony gefunden. Das Ganze hat mich gerade einmal den Gegenwert einer Packung Cafe gekostet. Allerdings ist auch der Zustand der Geräte, was die Funktion betrifft, unbekannt. Ein besonders schönes Stück (ja – das liegt immer im Auge des Betrachters) aus dieser Kiste ist der Videowalkman GV-8E von Sony. Das ist ein portabler, analoger Video Player/Recorder, der einen VHF/UHF Fernsehtuner und einen LCD Monitor in einem Gerät integriert hat. Das mag zwar heute nichts Aufregendes mehr sein, jedoch war der GV8E zur Markteinführung 1988 ein sehr schönes und teures Stück Technik. Also landet der Portable auf meinem Tisch und bekommt vom Netzteil seine 6V DC Versorgung. Die Ernüchterung kommt dann auch so schnell wie die anfängliche Euphorie. Das Gerät zeigt trotz aufrechter Energieversorgung keinerlei Funktion. Es reagiert auf keinen Tastendruck, es leuchtet keine Led. (Irgendwie habe ich das auch schon so oder ähnlich erwartet)

Doch der Ehrgeiz ist zu groß, nicht doch einmal in das Innere des Gerätes zu blicken und nach dem Problem Ausschau zu halten. Schnell habe ich mit dem Zerlegen begonnen und das Gerät einmal grob ein seine Komponenten aufgeteilt. Im Netz findet man die Serviceunterlagen,  die hier sehr hilfreich sind.

GV8E in Einzelteilen

Nach der Begutachtung des Blockschaltbildes des gesamten Systems, war der Start der Fehlersuche das DC/DC Konverterboard. Diese von einem Schirmblech umhüllte Platine produziert aus der 6V Eingangsspannung sämtliche, für die Versorgung der einzelnen Komponenten benötigten Spannungen. Eine Messung an den Test Pins am Board zeigte, dass einige Spannungen fehlten. Also muss hier schon ein Problem zu suchen sein.

Lötseite des DC/DC Converter Boards
Bauteilseite des DC/DC Converter Boards

Nach dem Entfernen des Schirmblechs und einer Inspektion der Bauteile ist mir eine defekte 1.6A Sicherung (F103) aufgefallen. Diese Sicherung schützt den Primärkreis des Schaltwandlers. Aus dem Plan ist ersichtlich, dass der Transistor Q114 niederohmig war und so das Auslösen der Sicherung verursacht hat.

Auszug aus dem Schaltplan des DC/DC Converters

Bei dem Transistor handelt es sich um einen 2SB1121 Bipolar PNP Transistor. Den hatte ich natürlich nicht in meiner Sammlung. Also die Bauteilekisten nach einem geeigneten Ersatz durchforstet…

Ersatz für 2SB1121 ist ein PBSS5250Z

Gefunden habe ich dann einen PBSS5250Z, der zwar ein etwas größeres Gehäuse hat, aber dafür seinen Dienst in der Schaltung verrichten sollte.

Defekter Q114 ausgebaut

Aufgrund der größeren Bauform und des geringen Platzangebotes konnte ich den Ersatztransistor nur stehend einlöten.

Q114 erneuert

Jetzt fehlt noch eine neue Sicherung in der Platine. Nach dem Einbau und der Überprüfung der weiteren Bauteile in den betroffenen Stromkreisen ging´s an den nächsten Funktionstest. Alle Boards wieder elektrisch miteinander verbunden und 6V an die Batterieklemmengelegt – und siehe da, das Powersupply Board fährt hoch und die Spannungen sind da. Jetzt lässt dich der GV8E mit dem Powertaster wieder einschalten, die LED leuchtet auch und aus dem Lautsprecher ist ein leises Rauschen zu hören. Jedoch läuft keiner der Laufwerksmotoren und der LCD-Monitor bleibt auch dunkel. Beim Betätigen des „Eject“ Tasters leuchtet die LED ganz kurz, aber der für den Auswurf des Kassettenfaches zuständige Motor läuft nicht an. Das bedeutet -> weiter nach Fehlern suchen. Zunächst widme ich mich einmal dem LCD Monitor. Der ist schnell ausgebaut und zerlegt. Umso weniger erfreulich, ist der Zustand der Platine. Hier haben die „verwesenden“ Elektrolytkondensatoren mit ihren „Körperflüssigkeiten“ gewütet. (Damit sind natürlich die Elektrolyte gemeint)

Ausgelaufene Elektrolytkondensatoren

Die flüssigen Elektrolyte der Elkos sind über die Jahre ausgelaufen und haben die Leiterbahnen und auch die Lötstellen angegriffen. Teilweise ist es so schlimm, dass kleine Bauteile, wie SMD Transistoren und Widerstande, schon beim Berühren von der Platine abfallen. Spätestens jetzt ist es unbedingt notwendig, den Schaltplan des Gerätes bei der Hand zu haben. Sonst wird´s nachher schwer, die fehlenden Teile wieder richtig nach zu bestücken. Aber vorher mussten die alten Elkos erst einmal entfernt werden.

so sieht die Platine unter den Elkos aus

Mit Leiterplattenreiniger konnte ich die Reste der Elektrolyte entfernen, um dann erst die Beschädigungen an der Platine zu sehen. Korrodierte Bereiche mussten mit einem Glaspinsel angeschliffen und verätzte Bauteile erneuert werden. Nach einer erneuten Reinigung haben die neuen Kondensatoren (diesmal Keramik-Vielschicht-Kondensatoren anstelle der Elkos) ihren Platz gefunden.

Platine mit neuen Bauteilen

Nach dieser Prozedur war es dann soweit. Der nächste Funktionstest startete. Nach dem erneuten Verbinden sämtlicher Steckverbindungen und der Energieversorgung gab es weitere Lebenszeichen. Die Hintergrundbeleuchtung (CCFL) startete wieder und in der linken oberen Ecke war „00:00“, die blinkende Uhr des Onscreen Displays zu erkennen… Leider war das auch schon alles. Die OSD-Darstellung war sehr verschwommen und der Rest des Bildes war weiß. Die Helligkeitsregler reagierten nicht. Also musste das Board unter die „große“ Lupe.

Das Board des LCD-Monitors hatte noch viele unterbrochene Leiterbahnen, die mühevoll mit einzelnen Litzen und Kupferlackdraht repariert werden mussten. Es waren auch noch einige SMD Komponenten (Widerstände und Transistoren) an ihren Anschlüssen derart korrodiert, dass hier nur ein Austausch half. Das Ergebnis sieht zwar etwas wild aus, aber ein weiterer Funktionstest verlief dann endlich positiv.

Repariertes Displayboard

Nachdem ich den Monitor wieder zusammenbaut hatte, ging´s an das Laufwerk. Auch hier habe ich zuerst alle SMD-Elkos geprüft bzw. erneuert, da wirklich ALLE ausgelaufen waren. Glücklicherweise waren die Platinen hier nicht so extrem verätzt und konnten einfach gereinigt werden. Dann kam der Funktionstest. Und leider gab es auch hier noch Probleme. Es gab keinen Kassettenfachauswurf und keinerlei Reaktionen eines der Antriebe. Nach dem Studium des Servicemanual und dem Messen vieler Versorgungsspannungen konnte ich einen Prozessor als Fehlerquelle ausmachen. Es handelt sich um einen SONY CXP80116.

Sony CXP80116

Dieser Chip steuert sämtliche Antriebe, Leds, fragt Sensoren ab, etc. Für das Auswerfen des Kassettenfaches ist er auch zuständig. Über Pin 20 und 21 steuert er ein Treiber IC (Brücke) an, das wiederum den Lademotor versorgt. Und genau die beiden Ausgänge blieben auf 0V.  Wenn die „Eject“ Taste betätigt wurde, waren anstelle der 5V nur ein paar Millivolt zu messen. Also stand zuerst der Verdacht nahe, der Treiber IC hat einen Fehler und zieht die Ausgänge des Controllers hinunter. Also die Ausgänge vom Controller zum Motortreiber getrennt und an den Motortreibereingang direkt 5V angelegt – und siehe da, der Lademotor wurde angesteuert. Also liegt der Fehler am 80116er. So einen konnte ich nach einigem hin und her auch noch finden und tauschte ihn aus. Ein erneuter Test erfreute mich, denn die Kassette konnte wieder geladen werden und die Kopftrommel startete.

Und schon zeigte sich das nächste Problem. Einer der beiden Ladearme fuhr nur den halben weg und blieb dann hängen. Das bedeutet, auch die Mechanik des Laufwerks muss ich zerlegen. Gesagt – getan. Glücklicher Weise war nur ein kleiner Bolzen schuld, der einen Mitnehmerhebel festhält. Dieser hatte sich gelockert und ist herausgerutscht. Das Problem war also schnell behoben. Jetzt endlich konnte ich wieder einen Funktionstest machen. Und dieses Mal klappte auch alles. Die Kassette wurde geladen, die Kopfscheibe startete, das Band fädelte ein und schlussendlich ließ es sich auch Abspielen. Nachdem ich alle Funktionen getestet hatte, der GV-8E wieder zusammengesetzt werden. Jetzt kann er als „Museumsstück“ in die Vitrine 😉

läuft wieder

 

Technische Daten des GV-8E:

  • Video recording System: Rotierendes Zweikopf-Helical-Scan-FM System
  • Audio recording System: Rotierender Kopf, FM System
  • Videonorm: CCIR, PAL color
  • Kassettenformat: 8mm Videokassette
  • Bandgeschwindigkeit: SP: 2.0051 cm/s LP:1.0058cm/s
  • LCD Bildschirm: 6.2×4.6cm (3inch Diagonale)
  • Bildschirmtyp: TN LCD/TFT aktive Matrix mit 92.160 Bildpunkte
  • TV-Tuner: VHF Kanal 2-12, UHF Kanal 21-69
  • Anschlüsse: RF-Antenne, Video Input/ Output Chinch, Audio Input/Output Chinch (mono), Headphone 3.5mm Klinke
  • Energieversorgung 6V (Akku oder Netzadapter)
  • Leistungsaufnahme: 7.1W
  • Abmessungen: 129x67x213mm
  • Gewicht: 1.15kg ohne Akku
Typenschild des GV -8E

 

Kassettenrecorder SONY TC150B

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Sony TC-150 Kassettenrecorder

Der Sony TC-150 ist das neueste, alte Mitglied in der Sammlung. Wiederum als Defektgerät erworben, fand dieses Schätzchen einen Platz in der Werkstatt. Nach einer schnellen Inspektion war gleich klar, hier hat der Zahn der Zeit genagt und wie oft üblich, die Antriebsriemen spröde gemacht, bzw. sie zersetzt. Ansonsten ist das Gerät in tadellosem Zustand, kaum Kratzer und Beschädigungen am Gehäuse. Auch das Batteriefach war sauber. In dem Gerät befinden sich vier unterschiedlich lange Vierkantriemen.

die zu erneuernden Riemen

Geeignete Ersatzriemen bekommt man beispielsweise bei einem großen Elektronikhandel, der in Österreich mit sechs Megastores vertreten ist. Unter der Bezeichnung „Antriebsriemensortiment“ und „1.1mm Kantenlänge“ wird man schnell fündig. Weniger schnell geht das Austauschen der Riemen. Hier sollte man sich zumindest eine halbe Stunde Zeit nehmen und das Zerlegen des Laufwerks vorsichtig angehen.

Um zu den Riemenscheiben zu gelangen, bzw. diese weiter freischrauben zu können, muss die Hauptplatine abgenommen werden. Dies geht aber nur, wenn einige Leitungen abgelötet werden. Erst dann kann man die Platine hochklappen. Ist das erledigt, kann man die Haltebleche über den Riemenscheiben abschrauben.  Sie bilden den Gegenhalt der Schwungräder (Kapstanwelle). Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, die Kapstanwelle auf Schmutz (durch Bandabrieb) und Beschädigungen zu prüfen, bzw. sollte sie gereinigt werden. Auch die Andruckrolle darf nicht außer Acht gelassen werden. Bei diesem Modell war beides in einem super Zustand. Die Andruckrolle war weder verglast und spröde, noch mit Bandabrieb verunreinigt oder eingelaufen. So konnte ich die neuen Riemen auflegen. Der Hauptriemen vom Motor wird mit einer Drehung von 90° aufgelegt. Hier sollte man sich, falls noch vorhanden, die Einbaulage des alten Riemens merken, oder nach dem Auflegen des neuen Riemens zumindest einen kurzen Probelauf machen.

Dreht sich wieder alles (und vor allem auch in die richtige Richtung) dann kann mit dem Zusammenbau begonnen werden. Drähte wieder anlöten, Platine verschrauben und schon ist die „Reparatur“ beendet. Sollte man eine Testkassette besitzen, so können hier noch einige Parameter, wie zum Beispiel Bandgeschwindigkeit oder die Spurlage des Tonkopfes überprüft und gegebenenfalls justiert werden.

Der TC150 nach Austausch der Riemen
Das VU-Meter zur Aufnahmeaussteuerung und Batteriekontrolle

 

Technische Daten des SONY TC-150:

Hersteller:                             Sony
Type:                                         TC-150 (Europa) bzw. BT-50 USA
Herstellungsjahr:              ca. 1977 – 1982 (lt. diverser Internetquellen)
Modellart:                             portabler Kassettenrecorder
                                                     (Cassette Corder)
Hauptprinzip:                      NF-Audio
                                                     Magnetbandaufzeichnung/Wiedergabe
Bandgeschwindigkeit:      4.8cm/s
Magnetköpfe:                     1 Aufnahme-/Wiedergabekopf
                                                     1 Löschkopf (Permanentmagnet)
Halbleiter:                             8 Transistoren, 5 Dioden, 2IC´s, 1 FET
Leistungen:                           Ausgangsleistung: max. 360mW
                                                     Leistungsbedarf Versorgung: max. 9W
Versorgungsspannung: Batterie 4×1.5V AA, oder Akkupack BP28
                                                     12V Caradapter bzw. 6V 4W Steckernetzteil
Betriebszeit:                         2.5h bei kontinuierlicher Aufnahme
Lautsprecher:                      Dynamischer 5cm Lautsprecher
Abmessungen:                    174 x 29.5 x 113 mm (BxHxT)
Gewicht:                                 ca. 769g

 

 

 

Mini-TV Broksonic

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Broksonic CIRT-2097T

Dieses schöne, kleine, neue Stück Technik aus den achtziger Jahren ist zu meiner Sammlung dazugekommen. Es ist ein kleiner Röhrenfernsehempfänger mit Radioteil mit der Bezeichnung CIRT-2097T von dem Hersteller Broksonic (ist lt. Internetrecherchen eine US-Firma). Das Gerät habe ich mit dem Attribut „defekt“ ganz günstig über eine Flohmarktplattform  erhalten.  Also dachte ich, das Risiko kann man eingehen und einen Reparaturversuch wagen. Was Großartiges kann ja nicht kaputt sein – wenn´s nicht gerade die Bildröhre ist.

Das Innenleben des Broksonic

Nach einem kurzen Funktionstest mit dem Steckernetzteil, zeigte sich schnell, dass sich nichts zeigte. Kein Bild – kein Ton, kein gar nix. Da das Gerät auch ein Batteriefach besitzt, wollte ich als nächstes versuchen, die Energieversorgung über die Batterieklemmen einzuspeisen um zu sehen, ob hier vielleicht schon ein Problem liegt. Und da war es auch schon – das Problem. Der Batteriedeckel war fast nicht abzubekommen, er hielt wie angeklebt. Nach einigem hin und her, bekam ich den Deckel dann doch noch zerstörungsfrei ab und es offenbarte sich die Ursache der „Verklemmung“ oder besser „Verklebung“. Im Batteriefach befanden sich (wahrscheinlich schon seit 20, oder mehr Jahren) immer noch Batterien. Die waren in einem schlimmen Zustand, total korrodiert und ausgelaufen. Teilweise war der äußere Mantel der Zelle verätzt und nicht mehr vorhanden. Ohje – dachte ich, hoffentlich hat sich das ausgelaufene Dielektrikum nicht ins Innere des Gerätes bewegt und dort Schaden angerichtet. Es blieb mir nichts anderes übrig, als alles zu zerlegen und zu überprüfen. Und da offenbarte sich dann  das Übel:

Von Batteriedielektrikum beschädigte Platine

In etwa ein Viertel der TV-Platine war mit der Batterieflüssigkeit in Kontakt gekommen. Und das Zeug hat ganze Arbeit geleistet und Leiterbahnen und Anschlussdrähte von Bauteilen fast vollständig weggeätzt.

Also habe ich zuerst einmal versucht mit Leiterplattenreiniger, alle Kristalle und den Rest des Batteriesaftes zu entfernen um dann einen genaueren Blick auf die Beschädigungen zu erhalten. Ein paar stichprobenartige Messungen mit dem Ohmmeter zeigten schnell, dass viele Leiterbahnen durchtrennt waren. Es half also nichts, die Leiterbahnen mussten freigelegt werden. Erst dann wäre eine vernünftige Reparatur möglich.

Grobe Reinigung mit der Messingdrahtbürste

Mit einer rotierenden Messingdrahtbürste habe ich dann begonnen, die verätzten Bereiche abzutragen, die Reste des Lötstoplacks zu entfernen und die Kupferbahnen freizulegen.

Feinarbeiten mit Glaspinsel

Nach den groben Vorarbeiten musste der Glaspinsel ran. Nur mit dem war es möglich, alle Lack- und Korrosionsreste zu entfernen und schlussendlich die Leiterbahnen freizulegen. Eine langwierige Arbeit…

die freigelegten und reparierten Kupferbahnen

… doch schlussendlich gelang es, alle beschädigten Bereiche freizulegen und zu reparieren. Einige Widerstände und Kondensatoren mussten auch erneuert werden, da deren Anschlussdrähte auch in einem schlechten Zustand waren.

Nach der Reparatur konnte dann ein Funktionstest durchgeführt werden – und siehe da, es war kein weiterer Fehler mehr vorhanden und das Gerät funktionierte schon wieder einwandfrei. Also konnte ich den reparierten Bereich der Platine mit Lötlack vor erneuter Korrosion schützen und das Gerät wieder zusammenbauen.

 

 

 

 

Abschließend liste ich hier noch eine Übersicht der technischen Daten:

Hersteller:                          Broksonic (US-Firma New York)
Type:                                      CIRT-2097T
Herstellungsjahr:           ca. 1982
Modellart:                          TV+FM Empfänger portable
Hauptprinzip:                   Superhet
Bildschirmdiagonale:  2 Zoll SW Bildröhre
Wellenbereiche:             AM, FM, SW (Radio), VHFI,VHFIII,UHF (TV)
                                                  AM: 535-1605kHz
                                                  SW:3200-9700kHz
                                                  FM:88-108MHzTV:
                                                  VHF Kanal 2-13(US), 2-12 (E)
                                                  UHF Kanal 14-83(US),21-69(E)
Betriebsart:                       Batterie oder Akku, Netzbetrieb mit Steckernetzteil
Versorgungsspannung: Akku 6V, Batterie 6×1.5V AA
Lautsprecher:                    Dynamischer 16 Ohm Lautsprecher mit Permanentmagneterregung
Ausgangsleistung:          150mW
Abmessungen:                  150x53x202 mm (BxHxT)
Gewicht:                                ca 1.1kg