Beim Stöbern in den Tiefen des Kellers ist mir wieder ein Stück aufgefallen, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog. In einer modrigen Kartonbox befanden sich kleine, sehr staubige Spielzeugmodellfahrzeuge aus den Kinderzeiten. Darunter war auch ein Fahrzeug, das viel älter aussah und nicht zu den anderen Teilen passte. Das musste ich mir genauer ansehen. Zuerst einmal war eine Reinigung notwendig. Nachdem der ganze Staub und Dreck entfernt war, kam folgendes zum Vorschein:
Es dürfte sich dabei um ein „Carrera-Modell“ für die gleichnamige Rennbahn handeln. Bei meinen online Recherchen bin ich auf die Bezeichnung „Lotus Climax 40402“ gestoßen. Das Fahrzeug dürfte aus den Jahren 1967 bis 70 aus der „Carrera Universal“ Serie oder der „Carrera 123“ Serie stammen. Die Carrera Universal Serie stammt aus dem Jahr 1963 und die Autos wurden im Maßstab 1:32 gebaut. Carrera 124 von 1967 bezieht sich hier auch wieder auf den Maßstab von 1:24. Falls sich hier zufällig ein Carrera Kenner her verirrt, würde es mich freuen zu erfahren, aus welcher Serie der kleine Wagen wirklich stammt.
Der Strom für den Antrieb wird über einen kleinen Schleifkontakt vom Führungsslot in der Bahn zum Fahrzeug übertragen.
Ein DC-Motor treibt das Auto an. Die Kraft vom Motorritzel wird über ein Winkelgetriebe auf die Starre Achse übertragen. Hier ist das Kunststoff Zahnrad leider beschädigt. Dieses Teil war wohl eine Schwachstelle der Autos…
Man beachte die Induktivitäten in der Zuleitung des Motors und den parallel geschalteten Kondensator. Auch damals war Funkentstörung und EMV schon ein Thema.
Die Kunststoffkarosserie ist noch in einem relativ guten Zustand. Es fehlen drei Trichter des Motorlufteinlasses und die Auspuffendrohre sind scheinbar abgebrochen. Trotz dieser kleinen Makel kommt das Modell in die Vitrine. Schade, dass keine weiteren Komponenten dieser Anlage mehr vorhanden sind.
UPDATE: Bei dem Auto handelt es sich um ein Modell der Serie UNIVERSAL 132. Danke an Johannes für die Info. Die Bahn dieser Serie ist mit einem Dreileitersystem ausgestattet, wobei in der Nut die Masseschiene verläuft und je eine Schiene links und rechts neben der Nut. Diese beiden Schienen waren getrennt versorgt, sodass in einer Bahn zwei Autos unabhängig voneinander gefahren werden konnten. Die um 360° drehbaren Schleifer ermöglichten sogar U-Turns des Fahrzeugs…