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Basteln am Auto – Audi A4 und die Tankdeckelverriegelung

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Aus gegebenem Anlass berichte ich heute von einer kleinen Reparatur aus dem Bereich KFZ. Genauer gesagt um ein Problem, das beim Audi (A4 8K) aufgetreten ist. Es betrifft die Verriegelung des Tankdeckels. Es soll eigentlich so sein, dass beim Verschließen des Autos auch das Öffnen des Tankdeckels unterbunden sein soll. Erst wenn die Zentralverriegelung die Schlösser wieder freigibt, ist es auch möglich den Tankdeckel zu öffnen. So der Sollzustand. In meinem Fall habe ich aber festgestellt, dass, obwohl das Auto verschlossen war, der Tankdeckel aufging. Nach kurzer Recherche im Netz wurde mir gleich klar, dass dieses Problem durchaus bekannt ist. Einige Leute hatten auch den Fall, dass der Verriegelungsmechanismus im versperrten Zustand verharrte und der Deckel sich nur mehr mit der Notverriegelung vom Kofferraum aus öffnen ließ. Also ein lästiges Problem, vor allem, wenn man mit leerem Tank an der Zapfsäule steht und nicht rankommt.

Das Problem liegt hier an einem kleinen Aktor, der im Wesentlichen aus einem kleinen Elektromotor besteht, an dessen Welle eine Schnecke einen Schieber antreibt. Dieser Schieber blockiert dann einfach den „Pin“, der den Deckel nach einem kurzen Druck nach außen hebt. (So wie das Ein- und Ausknipsen einer Kugelschreibermine). Dieser Motor scheint hier gerne stecken zu bleiben. Die Werkstatt tauscht hier den Aktor und alles funktioniert wieder. Ich hatte hier aber absolut keine Lust, dafür wieder in die Tasche zu greifen und habe mich am Abend einer angenehm Kühlen Vorwinternacht ans Werk gemacht und den Aktor ausgebaut. Die nachfolgenden Bilder sollen diese Arbeit dokumentieren. Vielleicht hilft es ja jemandem…

DSC_4904Zuerst ist die Torxschraube unter dem Auswurfpin (Links im Bild) zu entfernen. Der Rahmen wird von vier Kunststoffhaken in der Karosserie gehalten. Durch Eindrücken der vier kleinen Vertiefungen im Kunststoff (zwei oben und zwei unten) erreicht man die Haken und kann sie mit einem kleinen Flachschraubendreher (oder kärntnerisch ‚Schraubenziaga‘) bei gleichzeitigem leichten Ziehen am Kunststoffrahmen nach unten drücken (die oberen Haken). Die beiden unteren Haken müssen nach oben weggedrückt werden. Dann kann der Rahmen vorsichtig aus dem Blech gelöst werden.

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Hier wird der Kunststoffrahmen herausgenommen.

DSC_4901Die Ansicht von oben zeigt die beiden Haken, die den Frame im Rahmen festhalten.

DSC_4900Den Rahmen kann man nun ablegen und man kommt ganz einfach an den Aktor heran. Der ist nur mehr in den Ausschnitt im Blech hineingeschoben und kann ganz leicht herausgenommen werden. Die rote Kunststoffschnur, ist die „Reißleine“ für die Notentriegelung und muss auch aus der Nase am Aktor ausgehangen werden. Jetzt ist noch der zweipolige Stecker vom Aktor zu lösen und er ist frei…

DSC_4897Hier ist er, der Aktor für die Tankdeckelverriegelung.  8K0.862.153.B ist die Typennummer des Bauteils. Der Aktor selbst besteht wieder aus einem Gehäuse an dessen Oberseite ein Deckel mit Rastnasen festgehalten wird. Diese Rastnasen sind vorsichtig zu lösen. Dabei sollten beide Teile immer festgehalten werden, da eine lange Feder den „Auswurfpin“ drückt.

DSC_4896Hier ist der gelöste Deckel des Aktors und die Feder zu sehen. Jetzt kann der Deckel vorsichtig abgenommen werden.

DSC_4893Ein Blick in das Gehäuse zeigt den Motor (links), darüber ein schwarzer Kunststoffschieber. Die Schnecke ist direkt darunter zu erkennen. Sie bewegt den Schieber hin und her. Jetzt geht´s eigentlich nur darum, die Schnecke vorsichtig gängig zu machen. Ich habe sie einfach mit den Fingern ein paarmal hin und her gedreht und danach die kompletten Kunststoffteile mit Teflonfett eingefettet. Zur Probe habe ich den Motor ans Labornetzteil angeschlossen und immer ganz kurz mit 12VDC versorgt. Dabei wurde natürlich die Polarität ständig umgedreht um den Schieber einige Male hin- und her zubewegen und das Fett gut zu verteilen. Das funktionierte anstandslos.

Jetzt konnte der Aktor wieder zusammengesteckt und alles eingebaut werden.  Ein abschließender Funktionstest zeigte den Erfolg der Arbeit. Der Verschluss funktionierte wieder einwandfrei. Der Zeitaufwand war gerade mal 2o Minuten.