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Restauration von „Tricky Traps“

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In diesem Beitrag beschäftige ich mich ein wenig mit der Restauration – oder eher -Instandsetzung eines Handheld Spiels das ich kürzlich zur Begutachtung erhalten habe. Es hat die Bezeichnung „Tricky Traps“. Das bedeutet so viel wie „tückische oder knifflige Fallen“

Das Spiel „Tricky Traps“ von Tomy ist ein mechanisches Geschicklichkeitsspiel, das ursprünglich in den 1970er Jahren veröffentlicht wurde. Es besteht aus einem labyrinthartigen Spielfeld, bei dem der Spieler eine kleine Metallkugel durch eine Reihe von Hindernissen und Fallen navigieren muss. Ziel des Spiels ist es, die Kugel erfolgreich durch das Labyrinth ins Ziel zu manövrieren, ohne dass sie in eine der vielen Fallen fällt. Es stehen fünf Kugeln zur Verfügung. Das Spiel läuft auf Zeit.

Tricky Traps

Spielmechanik:

  • Der Spieler startet das Spiel mit einem Drehknopf, der einen kleinen Elektromotor in Gang setzt. Dieser Motor treibt die „Fallen“ an und über ein Getriebe auch den Drehknopf selbst. So wird der „Timer“ realisiert. Denn hat der Drehknopf etwa eine dreiviertel Umdrehung hinter sich, so bleibt der Motor wieder stehen und das Spiel ist beendet. Dies wird durch eine Kontaktfeder gelöst, die von einem kleinen Steg unten am Drehknopf nach unten auf einen Gegenkontakt gedrückt wird.
  • Ist das Spiel gestartet so kann mit dem roten Knopf eine Kugel in die Bahn entlassen werden. Der weise Knopf unten ist der eigentliche und einzige Spielknopf. Er hebt die Kugel mit einem kleinen Zylinder an, sodass sie sich durch die verschiedenen Teile des Spielfelds bewegen kann. Das muss man mit dem richtigen Timing machen.
  • Auf dem Spielfeld befinden sich zahlreiche Hindernisse wie rotierende Scheiben, kleine Rampen, schmale Passagen und ein rotierender Magnet, die die Kugel stoppen oder in eine Falle fallen lassen können.

Das farbenfrohe Design ist typisch für die mechanischen Spiele der 70er und 80er Jahre. Es besteht aus Kunststoff, und die beweglichen Teile sind meist in leuchtenden Farben gehalten.

Die technischen Probleme, die bei solchen Spielen immer wieder auftreten, sind:

  • ausgelaufene Batterien, die meist Korrosion und Zerstörung der Kontakte verursachen
  • Spröder Kunststoff, der vor allem bei Zahnrädern auftritt, die auf Messingwellen aufgesteckt sind und so zu rutschen beginnen. Auch halten so Gehäuseschalten oft nicht mehr vernünftig zusammen.
  • Elektromotoren deren Bürsten abgenutzt sind, sodass sie nicht mehr drehen
  • Verharzte Fette und Öle, die bewegliche Teile schwergängig machen
  • Drähte und elektrische Verbindungen, sie korrodiert und gebrochen sind

Alle diese Punkte sind bei der Restauration immer wieder zu finden und müssen behoben werden. Dies lässt sich auch mehr oder weniger einfach realisieren. Ich beginne eigentlich nach einer vorsichtigen Öffnung und Begutachtung des Gerätes mit einer kompletten Demontage und Reinigung der Teile. Dann versuche ich gebrochene Kunststoffteile zu reparieren. Hier verwende ich soweit möglich verschiedene Klebstoffe. Manchmal ist es auch notwendig, ein Teil auch mit einem 3D Drucker nachzubauen. Dies setzt natürlich voraus, dass vom originalen Teil noch genug vorhanden ist, um es passgenau nachzukonstruieren. Die elektrischen Komponenten, sind bei diesen Geräten am einfachsten zu reparieren, da meist keine Elektronik mit irgendwelchen Bauteilen mit nicht mehr hergestellten ICs verbaut sind.

Offenbarung der Teile nach dem Zerlegen

Getriebekasten
Zusammenbau nach dem Reinigen

 

„Ball“ Taste zum Starten der Kugel

Tabletop Spielekonsole Galaxy II

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„ASTRO WARS“ oder „GALAXY II“ ist die Bezeichnung der Table Top Spielekonsole, die ich hier vorstelle. Es handelt um die Heimversion des Arcade-Spiels „Galaxian“, die als kleines Tischgerät für jedermann zu Hause umgesetzt wurde. Hersteller war die Firma Epoch, die das Gerät im Jahr 1981 verkauft hat. Es gab davon auch einen Klon, den die Firma Grandstand unter Lizenz von Epoch hergestellt hat. Das Gerät trug den Namen „ASTRO WARS“

Vom technischen Aufbau handelt es sich wie damals bei vielen Spielekonsolen üblich um eine „stand-alone“ Konsole. Das bedeutet, das Gerät konnte ohne weiteres Zubehör betrieben werden. Man benötigt lediglich vier Stück 1.5V Zellen oder ein 6V Steckernetzteil. Die Anzeige, also das Display wurde mittels VFD (Vakuum Fluoreszenz Display) realisiert, da die LCDs damals noch teuer waren und aufgrund der geringen Stromaufnahme erst als Uhrendisplays zum Einsatz kamen.

Der Bildschirm ist so gestaltet, dass eine gewölbte transparente Folie, bedruckt mit Weltraummotiven über der VFD-Röhre platziert ist. Eine fresnel Stufenlinse, oder Fresnel-Linse stellt den Displayinhalt optisch vergrößert dar. Das Display scheint auch farbig, bzw. stellt die Spielsymbole in Farbe dar. Das wurde gelöst, indem über einzelne Bereiche der VFD-Röhre farbige Folie geklebt wurde. Die gesamte Gestaltung der Anzeige erhält so einen gewissen 3D-Effekt.

Aus dem originalen Werbetext der Verpackung:

„Ultra-modern arcade excitement is now yours, as you defend your earth ships against a fierce invasion. You must dodge the enemy missiles and fire back at the squadrons of attaching fightes, warships and enemy command ships. If you survive, you can attempt the exiting DOCKING MANOUEVRE and earn extra points.“

Die hochmoderne Arcade-Spannung liegt jetzt bei Ihnen, wenn Sie Ihre Erdschiffe gegen eine heftige Invasion verteidigen. Sie müssen den feindlichen Raketen ausweichen und auf die Staffeln zurückschießen, in denen Kämpfe, Kriegsschiffe und feindliche Kommandoschiffe angebracht sind. Wenn Sie überleben, können Sie mit dem aufregenden Docking Manöver zusätzliche Punkte verdienen.

Zum technischen Aufbau:
Wie schon erwähnt basiert der Aufbau auf einem Fluoreszenz Display, das wiederum von einem NEC D553C Microcontroller/- prozessor angesteuert wird. Dieser 4Bit 42PIN IC im DIP Gehäuse ist einer der damals sehr häufig in Spielekonsolen verwendete Chip, da er nicht nur den Spielealgorithmus beinhält, sondern auch imstande ist, das Display direkt anzusteuern. Es gibt auch Ton, der über einen Piezo ausgegeben wird.  Der Chip benötigt lediglich eine Spannungsversorgung. Der Takt wird mit einem externen Resonator erzeugt… eine ausführlichere Beschreibung ist in älteren Beiträgen zu finden.

  • Tabletop Spielkonsole
  • Hersteller EPOCH, Grandstand licensed
  • Vertrieben durch Schuco Tronic
  • Space Invaders / Galaxian Klon
  • Bildschirm: VFD Display
  • Drei Spielmodi
  • Herstellungsjahr 1981
  • Spannungsversorgung: 6V mit 4×1.5V Zellen oder Steckernetzteil
  • Größe ca. 22 x 17 x 16cm
  • Tonausgabe über Piezo
  • Altersempfehlung lt. Vertrieb: Ab 8 Jahren

Fotogalerie:

Update 2.2.2024: Auf Wunsch eines Bloglesers habe ich die Dimensionen und die Form der „Frontscheibe“ der Konsole abgemessen.

Frontseite
Rückseite