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Wenn die Bürste nicht mehr dreht – oder: Reparatur des Kärcher FC7

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„Frisch gewischte Böden, ohne davor Staub zu saugen: Der Hartbodenreiniger FC 7 Cordless beseitigt alle Arten von trockenem und feuchtem Alltagsschmutz in einem Schritt.“ (Originaltext kaercher.com)

Dieses Produktversprechen bekommt man auf der Webseite des Herstellers, wenn man sich für die elektrischen Hartbodenreiniger FC7 interessiert. Wenn dieses Versprechen aber einmal nicht mehr wahr gemacht wird, dann erfahre ich von der Existenz dieser Geräte. Denn dann werde ich gebeten, einmal nachzusehen, warum etwas nicht mehr so tut wie es soll. So auch in diesem Fall. Die Bürsten (Walzen – wie auch immer diese Teile bezeichnet werden) drehen sich nicht mehr, so die Problembeschreibung. Oder genauer gesagt, sie drehen sich nur manchmal, wenn das Bodenteil zum beweglichen Stiel eine bestimmte Position einnimmt. Und da der Stiel (in dem die ganze Elektronik, wie Akkus, BMS und Bedienelemente untergebracht sind) in einem weiten Spielraum beweglich ist, liegt die Vermutung nahe, dass hier ein Kabelbruch oder ähnliche Kontaktprobleme vorliegen.

Das ist jetzt nicht gerade ein komplexes Problem, aber vielleicht interessiert den einen oder anderen doch, wie man das Problem beheben mit mehr oder weniger Aufwand beheben kann.

Im ersten Schritt sind der Schmutzwasserbehälter und die vier Reinigungswalzen zu entfernen. Danach können die Schrauben der Antriebsabdeckung und der Batterieabdeckung gelöst und die Abdeckungen entfernt werden.

Schrauben der Antriebsabdeckung
Schrauben der Batterie-/ Elektronikabdeckung

Sind die Abdeckungen gelöst, können sie entfernt werden.  Unter der Batterieabdeckung ist die Platine mit dem BMS und der Steuerelektronik des Gerätes zu sehen. Darunter befinden sich die 18650er Li-Ion Zellen. Die Abgänge zum Bodenantrieb, zur Bedieneinheit im Griff, etc. sind gesteckt.

Platine mit BMS und Steuerung

Der achtpolige Stecker links unten im Bild ist zu lösen. Er verbindet den Bürstenantrieb mit der Elektronik. Von den acht Polen des Steckers sind sechs Pins belegt. Ein roter und ein schwarzer Draht als Zuleitung zum DC – Motor (ja, hier wurde nur ein DC-Bürstenmotor verbaut und kein Brushless …) weiters sind zwei braune Drähte zu den Stiften, die den Widerstandssensor für den Wasserstand im Schmutzwasserbehälter bilden, verlegt. Zwei blaue Drähte steuern das Magnetventil des Wasserzulaufs an. 

Da der Fehler beim Antrieb des Motors liegt (je nach Lage des Stiels dreht sich der Motor, oder eben nicht), ist der Fehler möglicherweise in der Kabelverbindung von der Platine bis zum Motor zu suchen. Mit der Durchgangsprüfung des Multimeters war der Fehler schnell entdeckt. Die schwarze Leitung zum Motor war gebrochen.

gebrochene Leitung (schwarzer Draht zum DC Motor)

Die Bruchstelle befindet sich genau in dem Bereich, wo der Stiel in der Bodeneinheit beweglich befestigt ist. Genau hier werden der Kabelbaum und der Gummischlauch für die Wasserführung eingeführt. Das permanente Bewegen des Kabelbaumes führt dann längerfristig zwangsläufig zur Beschädigung und zum Bruch der Leitungen. Vor allem wenn man den Stiel in sehr flachen Winkeln benützt, um beispielsweise den Boden unter Kästen, Kommoden etc. damit reinigt.

Draht gelötet und mit Schrumpfschlauch isoliert

Die Reparatur habe ich hier mittels Zusammenlötens des Drahtes und Schützen mit einem Schrumpfschlauch durchgeführt. Den beschädigten Kabelschutzschlauch habe ich mit Isolierband umwickelt. Das sollte wieder einige Zeit halten. Da das Teil konstruktionsbedingt nicht bis in alle Ewigkeit halten wird, sollte bei der nächsten Reparatur der Kabelbaum komplett erneuert werden. (da der vermutlich nicht als Ersatzteil erhältlich ist, wird man wohl selber einen anfertigen müssen – dann aber gleich mit stabileren, hochflexiblen Drähten…)

Jetzt konnten die Komponenten wieder zusammengebaut werden. Die Rollen entsprechen den Farben grün / blau auf die Antriebsnaben aufsetzen und wieder alles zusammenschrauben.

Bei diesem Gerät sind offensichtlich gebrochene Kabelverbindungen und abgerissene Zahnriemen in der Motoreinheit die häufigsten Störfälle.