Drehpendeluhr

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Eine mit viel Geduld verbundene Arbeit ist das Restaurieren bzw. Reparieren einer Drehpendeluhr.

Bei einer Drehpendeluhr handelt es sich, wie der Name schon sagt, um eine mechanische Uhr, bei der der Takt von einem, um die eigene Achse rotierenden Pendel, erzeugt wird. Die Schwingungsenergie wird hier mit einer Torsionsfeder (Horolovar Feder), sprich einem sehr feinen Stahldraht spezieller Legierung, übertragen.IMAG1268_1 Die Drehpendeluhr wird auch Jahresuhr genannt, da durch die sehr langsame Schwingung und entsprechende mechanische Umsetzung der Hemmung, ein Aufzug des Federspeichers nur einmal in 300-400 Tagen notwendig ist.

Das erfordert natürlich auch eine gewisse Präzision der mechanischen Komponenten. Wenn hier etwas nicht korrekt eingestellt ist, pendelt die Uhr nach einigen Minuten aus. Auch die Feineinstellung der Ganggenauigkeit erfordert einiges an Geduld. Und eben genau so eine Uhr hat es mir angetan. Bei einem Online-Auktionshaus habe ich günstig eine ‚defekte‘ aber von den Bauteilen her vollständige Drehpendeluhr erworben und sogleich begonnen, sie zu demontieren und die Teile zu reinigen.

https://www.youtube.com/watch?v=yFbs3kSGvvc

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Rändelschraube für den Pendeldurchmesser

 

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Pendelfeder

Nach diesen Arbeiten gings wieder an den Zusammenbau. Die Horolovar Feder wurde durch eine Neue ersetzt. Nun gings an die Einstellarbeiten. Zuerst musste ich herausfinden, wieviele Pendelschwingungen, genauer gesagt Halbschwingungen, die Uhr in einer Minute machen soll. Bei meiner Uhr (eine Kundo) sind dies acht Halbschwingungen. Am einfachsten ist es, mit einer Stopuhr die Dauer bis zum Erreichen der 8. Halbschwingung zu messen. Liegt die gemessene Zeit zum Beispiel über einer Minute, so läuft die Uhr zu langsam und muß mit der Rändelschraube (diejenige, die die Position der Pendelgewichte im Durchmesser verändert) eingestellt werden. Dreht man die Rändelschraube im Uhrzeigersinn, so wird die Uhr langsamer und gegen den Uhrzeigersinn natürlich schneller.

Hemmung mit Ankerplatte
Hemmung mit Ankerplatte

Es soll eine Ganggenauigkeit von +/- 1 Minute pro Monat möglich sein. Also eine Abweichung von 12 Miuten im Jahr. Dies setzt natürlich optimale Umgebungsbedingungen voraus. (gleichbleibende Temperatur und Luftfeuchtigkeit, sowie einen festen, schwingungsfreien Stand)

 

 

 

3 Gedanken zu „Drehpendeluhr“

  1. Meine Drehpendeluhr von Kern wird regelmäßig gangschneller. Dadurch geht sie innerhalb eines Jahres um ein paar Stunden vor. Wie kann ich das korrigieren?

  2. Hallo Ingmar,
    ich habe gerade so eine ovale Kundo-Drependeluhr bei der ich den Pendeldraht wechseln soll. Ich hatte versucht einen Nivarox-Draht einzubauen, nur sind 0,05 mm zu dick und die Uhr geht vor und 0,04 mm zu dünn und die Uhr geht nach.
    Eine Zwischenstärke gibt es wohl bei Nivarox nicht.

    Welche Stärke hast du denn bei Horolovar verwendet?

    Viele Grüße
    Gerd Körner

    1. Hallo,
      eigentlich spielt es keine Rolle ob die 50um oder 40um Feder eingebaut ist. Die Ganggenauigkeit stelle ich immer über die Ausladung der Pendelgewichte ein. (Mit dem Rändelrad über den Gewichten)
      ich habe übrigens eine 58u Feder drinn….

      Gruß Ingmar

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