Wie ich Demenz sehe…
In erster Linie sehe ich Demenz als Erkrankung, die für die einzelne Person neben starken Verlusten auf allen Ebenen auch oft eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität mit sich bringt und eine Menge an Veränderung für die gesamte Familie und Freunde bedeutet. Ich sehe daher Demenz bzw. die Lebenswelten von Menschen mit Demenz als unerlässliches und wichtiges Handlungsfeld, in dem es ganz besonders gilt Ressourcen aufzubauen und zu stärken, um für alle Beteiligten das Leben mit dieser Erkrankung bestmöglich zu gestalten.
Eine wundersame Begegnung mit einem Menschen mit Demenz…
Bei jedem einzelnen Spaziergang, den wir gemeinsam machten, entdeckte Anna, die Oma meines Mannes, die Schönheit der Blumen, der sich verfärbenden Blätter oder des Schnees aufs Neue – und sie war glücklich, also waren wir es auch. Ich habe dadurch gelernt mir wieder verstärkt die alltäglichen, schönen und selbstverständlichen Dinge bewusst zu machen mich daran zu erfreuen. Danke dafür!
Was mir an der Arbeit in der Kompetenzgruppe Demenz besonders wichtig ist…
Ein fachlicher Austausch, um gemeinsam Rahmenbedingungen zu beeinflussen und zu verbessern, die für Menschen mit Demenz ein gutes Lebensumfeld gestalten und die Lebensqualität erhöhen.
Was ich mir im höheren Alter wünsche…
Ich wünsche mir im höheren Alter dazu beitragen zu können, das momentane defizitäre Altersbild im Rahmen meiner Möglichkeiten ein bisschen aufzubrechen. Außerdem wünsche ich mir möglichst lange ein selbständiges Leben, um auch im höheren Alter die Welt noch weiter entdecken und davon lernen zu können.
Verena Zeuschner ist 38 Jahre alt, Sportwissenschafterin, arbeitet seit 2008 im Fonds Gesundes Österreich zu den Themen Bewegung sowie Ältere Menschen und ist privat begeisterte (Beach)-Volleyballerin. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten und den zwei Kindern in der Nähe von Wien.