Schlagwort-Archive: Röhrenradio Eigenbau

Aufräumen und Archivieren

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Hinter dem, in der Beitragsüberschrift genannten Titel versteckt sich meine Idee, in dem „ingmarsretro“ Blog einmal etwas Ordnung zu machen und ein wenig aufzuräumen. Mit „Aufräumen“ meine ich, die einzelnen Beiträge wieder mal auf Rechtschreibfehler zu prüfen, vielleicht auch den einen oder anderen Beitrag neu zu formatieren und ihn auch zu ergänzen. Darum wird es im Jänner 2021 auch keinen anderen Beitrag geben.

Es haben sich auch reichlich neue Beiträge angesammelt, die zwar digital auf dem Server gesichert sind, jedoch eine Papierform davon gibt es noch nicht. So will ich alle Posts, die seit der letzten Sicherung entstanden sind, wieder in Form eines Buches zu Papier bringen. Und das ist leider nicht ruck-zuck gemacht, sondern bedarf einiges an Arbeit. Der Beruf und die „Familienzeit“ mit meinem kleinen Sohn erlauben es nur, meistens nachts an den Beiträgen zu arbeiten. Und zwischen den Beiträgen bastle ich ja auch an den Projekten (Projekt’chen), über die ich dann ja schreibe. Davon habe ich auch noch viele im Kopf, die vielleicht einmal realisiert werden. Und dann gibts noch einige, an denen ich arbeite und die noch fertiggestellt, oder zumindest daran weitergearbeitet werden soll.

So bastle ich seit den letzten Monaten an einer Nixie-Uhr, die ziemlich diskret aufgebaut werden soll. Die Uhr hat mittlerweile auch einen vernünftigen Status erreicht, so dass hier Platinen vom selber geätzten Prototyp bis zum vernünftigen, industriell gefertigten Zustand, entstanden sind.

der NixieUhr Prototyp

Auch der „Röhrenradioempfänger“ mit dem ich vor einigen Jahren begonnen habe, wartet darauf, dass daran weitergebastelt wird.

Das Thema Retro Computer lässt mich natürlich auch nicht los. Hier sind ein paar Geräte noch zu restaurieren und warten darauf, wieder zum Leben erweckt zu werden. (Hier fällt mich gleich ein: ich suche eine RUN/STOP Taste für einen Commodore Plus 4 – würde mich freuen, wenn irgendein Leser da helfen könnte…)

auf der Suche nach einer RUN/STOP Taste

Das Projekt mit der MOS8501 CPU als Lattice – FPGA – Miniplatine steht auch in der „Weitermach-Warteschlange“ hier gibts noch einiges zu tun (Die Levelshifter tun noch nicht so, wie sie sollen, der VHDL Code muss noch weiter angepasst werden, die Prototypen Platinen müssen auf ein Board zusammengefasst werden und dann auch noch miniaturisiert werden…) ist also auch noch genug zu tun.

Dann gibt´s auch noch alte Geräte, die ich hier im Blog vorstellen möchte und noch etliche Reparaturen, die mir immer wieder in die Hände fallen… Auch das eine oder andere HomeMatic-Gebastel steht noch an.

Auch habe ich mit dem Gedanken gespielt, Content hier aus dem Blog in Form von Videos auf YouTube zu veröffentlichen. Aber ich kann zum einen nicht abschätzen, ob das jemanden interessiert und ob ich mir das antun möchte, meine Visage vor der Kamera zu präsentieren. Wahrscheinlich wäre es sinnvoller, es mit einem didaktisch begabteren Menschen als Protagonisten zu machen. Und das natürlich für Lau, als Spaß an der Sache. Andererseits gibt es hier ja etliche Youtuber, die hier sehr erfahren (z. Bsp.: Dave Jones mit seinem EEVblog, NoelsRetroLab, Adrians Digital Basement, GreatScott, ZeroBrain, JanBeta, etc.)  sind und das schon lange betreiben. Auch nicht zu vernachlässigen ist der immense Aufwand, solche Filmchen zu Produzieren. Wenn ich hier meine Aufbauvideos betrachte: So geht fast ein Tag für das Aufnehmen des Rohmaterials beim Zusammenlöten des jeweiligen Bausatzes drauf und zusammengerechnet fast drei Tage für den Schnitt und Nachbearbeitung. Mal sehen ob daraus einmal etwas werden kann…

 

 

 

Röhrenradio Eigenbau – Der Anfang

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IMAG1370
Ein Projekt, das schon seit einigen Jahren in der Werkstatt herumliegt und bei dem ich mich nie zum Weitermachen motivieren konnte, ist ein selbstgebastelter UKW Radioempfänger mit einer Röhrenendstufe. Da ich aus Kindertagen noch einiges an gesammelten Elektronenröhren aufbewahrt habe, ist mir irgendwann einmal in den Sinn gekommen mit diesen Röhren etwas zu basteln. So habe ich vor nun schon fast 15 Jahren begonnen, aus 2 Stück Endpentoden EL84 und einer Doppeltriode ECC83, einen AB Verstärker aufzubauen. Als Grundplatte habe ich ein Stück Pertinaxplatte zugeschnitten, darauf die drei Röhrensockel montiert und auf der Unterseite alles fliegend verlötet.

 

 

schaltplan
LT-Spice Schaltplan des Verstärkers

Die Verschaltung der Komponenten habe ich nach folgendem Schaltplan aufgebaut. Der Schaltplan ist mit der freien Schaltungssimulationssoftware LT-Spice erstellt worden. Um die hohe Anodenspannung von 250 bis 300V bei knapp 48mA an den Lautsprecher zu bringen, bedient man sich eines Impedanzwandlers in Form eines Transformators. Es gibt Berechnungstabellen, nach denen man einfach einen Transformator dimensionieren und wickeln kann. Während meiner Schulausbildung habe ich die Berechnung und Dimensionierung von Übertragern und Transformatoren einmal ziemlich ausführlich erlernt, doch mangels Anwendungsbedarf auch wieder ziemlich schnell verlernt oder vergessen. (oder doch ein Problem des Alterns??) So hat sich der Griff zu den Dimensionierungstabellen und -rechnern als sehr praktisch und zielführend erwiesen… In meinem Fall habe ich einen EI78 Kern mit 2×0,5mm Luftspalt ermittelt und mit knapp 6000Windungen bei 0,2mm Cu auf der Primärseite und knapp 200 Windungen bei 0,7mm auf der Sekundärseite gewickelt.

Dann ging´s an den Zusammenbau der Komponenten: Zuerst habe ich die Pertinax-Platte zugeschnitten und Löcher für die Röhrensockel gebohrt.

IMAG1361Jetzt können die Röhrensockel eingebaut werden. Die großen Siebelkos habe ich auch durch die Grundplatte gesteckt und auf der Rückseite mit einem „Drahthaken“ verankert, um sie später einfach anlöten zu können. Der Brückengleichrichter soll die Anodenspannung gleichrichten…

IMAG1368Das Drahtgewirr im folgenden Bild zeigt die fertig verlöteten und mit Bauteilen bestückten Sockel der Trägerplatte.

IMAG1367

Von der anderen Seite sieht das ganze schon ein wenig aufgeräumter aus… Hier ist die Trägerplatte und der Impedanzwandler schon in ein formschönes, handgefertigtes Holzgehäuse (an dieser Stelle vielen Dank an Patrick und seinen Onkel für das Bauen des Holzgehäuses) eingebaut. IMAG1371Nun konnte ein erster Funktionstest des Verstärkers stattfinden. Jetzt musste ich provisorisch die Spannungsversorgungen für das Röhrensystem herstellen. Für die 6.3V Heizspannung der Röhren war ein DC Labornetzgerät ausreichend. Die Anodenspannung erzeugte ich mit dem einstellbaren Trenntransformator, den ich für den ersten Versuch auf ca 170VACeff einstellte. Das ergibt eine Gleichspannung von ca 240VDC an den Anoden. Ein kleiner 8Ohm Lautsprecher an der Sekundärseite des Impedanzwandlers sollte dann für den Hörgenuss sorgen… Die Audioquelle war einfach der Kopfhörerausgang des Mobiltelefons… Und siehe da, es tönte aus dem Lautsprecher und sogar gar nicht so schlecht…

Jetzt, oder zumindest wenn die Zeit es wieder erlaubt, sind folgende Punkte zu lösen bzw. zu bauen:

  • Stromversorgung (Anode und Heizung) … habe hier noch keine andere Lösung als selbst wieder einen Trafo zu wickeln, der zwei Sekundärwicklungen hat … (wird aber viel Kupfer)
  • Das Empfängermodul (hier habe ich geplant mit dem TDA7000 IC und einer Schaltung mit Kapazitätsdiode im Parallelschwingkreis die Senderabstimmung zu machen, um mit einem Poti die Sender einzustellen) Danke an Matthias für die Spende der TDA7000er
  • Eine Anzeigeeinheit für die Frequenz (hier stelle ich mir einen Punktearray aus Leds vor … )