Inhouse Praktikum im Labor der FH Kärnten

Clemens Schöffmann, Studierender des Studiengangs   Biomedizinische Analytik an der FH Kärnten, hatte die einmalige Gelegenheit, zwei Wochen seines molekularbiologischen Praktikums im Testlabor der FH Kärnten zu absolvieren.

Durch Zufall hat Herr Schöffmann davon erfahren, dass studentische Mitarbeiter*innen für das „Covid-Testlabor“ gesucht werden. Er hat sich sofort gemeldet und dadurch ein außergewöhnliches Praktikum im eigenen Haus absolviert.

„Es war das erste Praktikum im Rahmen meines Studiums, aber ich habe keinen Moment gezögert“, erzählt Clemens Schöffmann begeistert, über sein „Inhouse Praktikum“ im „Covid-Testlabor“, „alleine schon deshalb, weil ein Praktikum an der FH-Kärnten ohne diese besondere Situation gar nicht möglich gewesen wäre.“ Nachdem er sich in den ersten drei Semestern das wissenschaftliche und fachliche Grundwissen im Studium angeeignet hatte, freute sich der Studierende bereits auf die Möglichkeit sein Wissen anzuwenden. Das Curriculum des BMA Studiums ist so aufgebaut, dass Praktika nur in Bereichen durchgeführt werden, in denen die theoretische Basis bereits durch das Studium gegeben ist.

„Das Positive an einem Praktikum im Haus ist, dass man sowohl die Räumlichkeiten als auch die Lehrenden bereits kennt“, meint Clemens Schöffmann. Auch traut man sich im „eigenen“ Labor, noch genauer und aufs Studium bezogen Dinge zu hinterfragen, weil man ja weiß, dass die Personen im Labor die Studieninhalte kennen.

Dies heißt aber nicht, dass der Praktikumsalltag keine Herausforderung für ihn war. Er musste strukturiert und sehr exakt arbeiten, denn es gibt nur eine Probe pro Patient*in und diese darf nicht vergeudet werden. Die Genauigkeit ist aber ohnehin eine Voraussetzung für das Studium der biomedizinischen Analytik.

Der Beruf des biomedizinischen Analytikers ist völlig anders als in den Vorstellungen der Laien. Allem voran gibt es den typischen Labormitarbeiter, der sich mit seinen Proben im Labor versteckt, gar nicht mehr. Patient*innenkontakte sind Teil des Berufsalltags und auch innerhalb des Labors arbeitet man in und mit Teams. Beides hat Clemens Schöffmann gut gefallen und nach den ersten Blutabnahmen war die Aufregung wegen der Patient*innen vorbei. Auch die Arbeit im Labor war für ihn spannend und keine eintönige Routine. Der Tag startet morgens mit dem Umziehen – sterile Arbeitskleidung ist verpflichtend – und einer Besprechung, welche Proben vorhanden sind und was am jeweiligen Tag zu tun ist. Dann werden die Proben entsprechend den Prozessschritten „verarbeitet“. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist das sogenannte Pipettieren, etwas, was man tatsächlich am besten in der Praxis lernt. Die Schritte werden vom Fachpersonal kontrolliert, damit keine Fehler passieren, denn natürlich dürfen Praktikant*innen noch nicht alleine arbeiten. Die Prozesse der Tests sind sehr komplex, aber Clemens Schöffmann war durch sein Studium immer gut vorbereitet.

„Überhaupt habe ich mich immer gut betreut gefühlt“, erinnert sich Clemens Schöffmann, „ich konnte mich immer an den Praktikumskoordinator des Studiengangs, Manuel Wiester, wenden, aber auch an alle anderen Lehrenden oder Mitarbeiter*innen, die uns Studierenden jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen. Zusätzlich zu den informellen Möglichkeiten des Austausches gab es seit dem Wintersemester die Teamssitzungen mit dem Praktiktikumskoordinator, bei dem man sich  alle 2-3 Wochen online während der Praktika mit Studienkolleg*innen und Lehrenden über die Praktika auszutauschen konnte.“

Dieser Austausch war für Clemens Schöffmann sehr wichtig, weil er über alles sprechen konnte, was ihn bewegt hat, zum Beispiel während eines weiteren Praktikums auf der Pathologie. Mit Proben von Toten zu arbeiten, war eine ungewohnte Situation, aber auch dies kann zum Joballtag gehören.

Auch jetzt nach zwei weiteren Praktika ist Clemens Schöffmann immer noch überzeugt davon, dass er das richtige Studium für sich gewählt hat. „Ursprünglich habe ich Jura an der Universität studiert, aber das war für mich die falsche Wahl, hier an der Fachhochschule ist es sehr praxisbezogen und genau das gefällt mir“, erklärt er. Er hat recherchiert und sich für das Studium „Biomedizinische Analytik“ an der FH Kärnten entschieden. „Die Recherche war wichtig, damit ich wusste, was mich erwartet“, sagt er, „aber, es ist unerlässlich, sich vorab zu informieren und das Studium nicht zu wählen, weil es gut klingt.“

Er hat sich für Klagenfurt entschieden, weil er als gebürtiger Grazer einmal eine andere Stadt   kennenlernen wollte. Er fühlt sich sehr wohl in Kärnten und an der Fachhochschule. Clemens Schöffmann freut sich schon auf die kommenden Praktika und die neuen Handlungsfelder, die er noch kennenlernen wird. „Es ist ja jedes Labor anders. Was mich zum Beispiel fasziniert hat, ist, dass die Lautstärke aufgrund der verschiedenen Geräte in jedem Labor anders ist, mal sehr laut, mal ruhig“, erzählt Schöffmann von seinen Erfahrungen. Bis zum Ende seines Studiums möchte Clemens Schöffmann unbedingt noch in ein Forschungslabor, denn er glaubt, besonders für junge biomedizinische Analytiker ist es wichtig, einmal in einem Forschungslabor gearbeitet zu haben. Er freut sich auf seinen Berufsalltag, der, so glaubt er nach seinen bisherigen Praktika, so schnell nicht langweilig wird. Er hat für sich seine Berufung gefunden.

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