Aus der Praxis in die Praxis

Marianne Tschernitz hatte schon einige berufliche Vorerfahrung in den Handlungsfeldern der DDS gesammelt, für sie war es also besonders wichtig einen Praktikumsplatz zu finden, bei dem sie sich sowohl einbringen, als auch etwas für sich mitnehmen konnte.

Für berufstätige Studierende ist die Durchführung der Praktikumsphasen eine besondere Herausforderung, gilt es doch, neben dem eigentlichen Job und der Familie in einem Handlungsfeld des Studiums ein Praktikum abzuschließen.

Daher war Marianne Tschernitz froh, dass sie ihr Praktikum in der Lehrveranstaltungsfreien Zeit im Sommer absolvieren konnte, um die verbleibenden 100 Stunden – der Rest wurde ihr aus ihrer Vorerfahrung angerechnet – abzuschließen. Aufgrund ihrer Berufserfahrung kannte sie die Institution der Lebenshilfe und deren Arbeit bereits und freute sich auf die Herausforderung, ein Projekt mitgestalten zu können.

Das Projekt „Kleine Zeitung Inklusiv“ war und ist eine Kooperation zwischen der Kleinen Zeitung und der Lebenshilfe Kärnten. Fachlich spannt das Projekt einen weiten Bogen zwischen einigen Kernthemen, die das Studium der DDS umfasst: Inklusion, Diversität und Partizipation.

Die Ziele des Projekts sind:

Interessierten Menschen mit Behinderung und dem entsprechenden journalistischen Know How die Möglichkeit zu geben als Übersetzer*innen zu fungieren.

Ihre Arbeit soll entsprechend mit mehr als einem Taschengeld mir einem regelmäßigen Gehalt abgegolten werden.

Aktuelle Nachrichten sollen für Menschen mit Behinderung, nicht deutscher Muttersprache, ältere Menschen, aber auch für all jene, die schnell klare Informationen erhalten wollen, in leicht verständlicher Sprache aufbereitet werden.

Schließlich sollen die Mitarbeiter*innen Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden indem sie ihren sehr wertvollen Beitrag leisten.

Während ihrer Arbeitszeit verfassen Menschen mit Behinderung mit Unterstützung eines multidisziplinären Teams sowie einem Pädagogen,  und einer journalistischen Fachkraft mehre Artikel zum aktuellen Geschehen.

Die Rolle der Praktikantin war es, den Start und die Durchführung dieses Projekts im Team der Lebenshilfe vorzubereiten, mit ihrer Erfahrung als Behindertenpädagogin und ihrem kritischen Blick von außen die Projektentwicklung nicht nur mitzuerleben, sondern auch mitzuentwickeln. Sie hat aktiv mitgearbeitet, war zu jeder Zeit ein vollwertiges Mitglied des Projektteams und hat ihr im Studium erworbenes theoretische Wissen praktisch umsetzen können.

Neben der Erarbeitung und Durchführung von einzelnen Projektschritten hat sie zum Beispiel an der Entwicklung von Kennzahlenanalysen und Kooperationsverträgen mitgearbeitet. Zusätzlich hat sie sich intensiv mit behindertenpädagogischen Fragen ausenander gesetzt und mitgearbeitet. Die Projektarbeit war für die Studierende neu und nicht immer ganz leicht, aber sie hat die Herausforderung angenommen und sich neues Wissen erarbeitet.

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Themen, die sich beruflich teilweise schon kannte, war es auch, die Frau Tschernitz zum Studium bewogen hat. Sie wollte das theoretische und wissenschaftliche Knowhow in ihrem praktischen Tun vertiefen und ist nicht enttäuscht worden.

Im Studium hat sie besonders überzeugt, dass sie das Gelernte in ihrer täglichen Arbeit umsetzen kann, dass sich neue Zusammenhänge für sie ergeben haben und sie sehr gut durch das Studium begleitet wurde sowohl von den Lehrenden als auch vom administrativen Personal. Ihre Leistungen waren sogar so hervorragend, dass sie im Rahmen ihres Studiums sogar ein Leistungsstipendium erhalten hat.

„Ich habe mich während meiner gesamten Studienzeit sehr gut aufgehoben gefühlt“, meint die Studierende, „es wurde Rücksicht auf die Situation der berufsbegleitenden Studierenden genommen, ohne dass dabei der Lernerfolg gelitten hat.“ Es wurde eine breite Palette an Themen und Inhalten angeboten, aus der sich die Studierenden jene mitnehmen konnten, die für ihre berufliche und persönliche Situation am besten passen. „Mir hat das Studium sogar so gut gefallen, dass ich auch das Masterstudium anhängen möchte“, resümiert Marianne Tschernitz, „auch wenn ich weiß, dass es neben meiner 40 Stunden Anstellung und meiner Familie, für die ich da sein möchte, eine Herausforderung sein wird, ein weiteres Studium in Angriff zu nehmen.“

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