Simulation trifft Forschung

Melanie Breznik, Kathrin Radl, Valentina Pezer und Isabella Wilhelmer erheben die Leistungsemotionen im Rahmen des Simulationstrainings von Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege

Durch die Einführung der Simulation 2019 von Isabella Wilhelmer und Kathrin Radl im Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege wurde dem Anspruch einer praxisorientierten, realitätsbezogenen und sicheren Lehre Rechnung getragen. Die Erfahrungen zeigten, dass die Studierenden durch das Simulationstraining über die gesamte Studiendauer wesentliche Fortschritte in der Entwicklung der beruflichen Handlungskompetenz machen. Simulation als Lehrmethode wird in der Literatur vielfach mit positiven Auswirkungen in der Ausbildung beschrieben (Cant & Cooper, 2017; Cooper et al., 2012; Luo et al., 2021; Orledge et al., 2012; Qayumi et al., 2014; Shin et al., 2015; Torkshavand et al., 2020). Allerdings gibt es Rückmeldungen von Studierenden die auf Unsicherheiten, Prüfungserleben und Angst schließen lassen. Ausgehend von dieser Diskrepanz entstand die Idee, die Simulation in Bezug auf Leistungsemotionen zu untersuchen.

Emotionen spielen in unserem Leben immer eine Rolle, auch im Kontext der Ausbildung und können für den Lernerfolg mitentscheidend sein. Leistungsemotionen scheinen die akademische Leistung zu beeinflussen. Dabei können positive Emotionen (Freude, Hoffung, Stolz) mit höheren akademischen Leistungen in Verbindung gebracht werden, während negative Emotionen wie Ärger, Scham, Angst oder Langeweile mit niedrigeren Leistungen einhergehen (Pekrun, 2014) Emotionen sind individuell und verbunden mit dem sozialen Kontext und bisherigen Erfahrungen. Sie können positiv oder negativ, intensiv oder frequentiert auftreten und sind von Lehrenden zu berücksichtigen (Pekrun, 2014). Studierende beschreiben im Zusammenhang mit der Simulation, dass das Training Angst und Stress auslösen kann, welches auch die am Meisten erforschten Emotionen sind (Al Ghareeb et al., 2017; Le Blanc et al., 2015, Maadsgard et al., 2021). Nichtsdestotrotz werden auch andere Emotionen von Studierenden beschrieben, welche im Rahmen einer Simulation durchgemacht werden (Maadsgard et al., 2021).

Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, welche Leistungsemotionen Studierende während der Simulationsphasen erleben und wie sie im Kontext des Lernens gesehen werden können. Außerdem sollen die Gründe für die unterschiedlichen Emotionen untersucht werden.

Durch die Einreichung einer ZFF_Impuls „Förderung von Kleinprojekten“ an der FH Kärnten wurde es uns ermöglicht, diese Erhebung durchzuführen. Die Datenerhebung fand im Dezember 2022 während des Simulationstrainings im dritten Semester statt. Dabei konnten die Daten von 80 Bachelorstudierenden erhoben und mittels konvergentem Parallelansatz untersucht werden. Die quantitativen Daten wurden mit dem Achievement Emotions Questionnaire erhoben, während die qualitativen Daten durch die Befragung aller aktiv teilnehmenden Studierenden des Simulationstrainings (n= 31) erhoben wurden. Die Ergebnisse werden im Juli 2023 am ICN Congress in Montreal vorgestellt.

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