Den „Online“-Arbeitsplatz gestalten

Seit etwa einem Jahr finden die meisten Lehrveranstaltungen, Seminare und Co. an diversen Hochschulen im virtuellen Raum statt. Der Online-Modus hat inzwischen ein gewisses Maß an Routine entwickelt und plätschert gemeinsam mit dem „normalen“ Studienalltag nun eben virtuell dahin. „Online“, „virtuell“, „digital“, „im Netz“ – all diese Worte wären jedoch ohne physische Objekte und uns als sendende bzw. empfangende Personen bedeutungslos. Alles was wir online tun, findet gleichzeitig in unserer unmittelbaren physischen Umgebung statt. Egal ob wir den Stand-PC, ein Notebook oder ein mobiles Gerät nutzen, das Endgerät ist das physische Objekt, welches quasi die Verbindung zur digitalen Welt herstellt. In den Beiträgen unter der Kategorie „Online-Arbeitsplatz-Optimierung“ beschäftigen wir uns daher mit der unmittelbaren, physischen Arbeitsumgebung, in der wir unser(e) Endgerät(e) nutzen.

Für Arbeitnehmer*innen in Österreich sind gewisse Mindeststandards, die der Arbeitsplatz erfüllen muss, im ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG) und für Bildschirmarbeitsplätze zudem in der Bildschirmarbeitsverordnung (BS-V) gesetzlich festgelegt. Der Begriff Ergonomie am Arbeitsplatz ist im Berufsalltag längst angekommen. Ergonomie leitet sich vom griechischen „érgon“ für Arbeit, Handlung bzw. Tat und „nómos“ für Gesetz bzw. Verordnung ab. Als Wissenschaft beschäftigt sich die Ergonomie mit dem arbeitenden bzw. tätigen Menschen und den Belastungen, die während der Arbeits- bzw. Tätigkeitsausführung auf den Menschen einwirken. Zwar werden Studierende vor dem Gesetz nicht als „Arbeitnehmer*innen“ eingestuft, sodass die erwähnten Gesetze und Verordnungen auch für uns gelten würden, jedoch sollten wir den Erkenntnissen aus der Ergonomie auch für unseren Studien-Alltag Beachtung schenken. Oder würdest du etwa abstreiten, dass du als Studierende*r derzeit einer Tätigkeit nach gehst, die in vielerlei Hinsicht mit der Arbeit an einem Bildschirmarbeitsplatz vergleichbar ist?

Hinter dem Begriff „Ergonomie“ versteckt sich eine riesige Menge an Wissen, dessen Ausmaß wir in diesem Blog nicht einmal ansatzweise anreisen können. Wichtig zu wissen ist, dass dabei immer der Mensch im Mittelpunkt steht und Ergonomie darauf abzielt, die individuelle Beanspruchung des Menschen durch die Arbeit und dabei entstehende Belastungen so gering wie möglich zu halten. Neben körperliche Belastungen wirken bei der Arbeit oder in unserem Fall beim Studieren auch psychische Belastungen, Belastungen, die sich aus der Arbeitsorganisation aber auch aus der Arbeitszeit und Pausengestaltung ergeben, auf uns ein. Wie sehr der einzelne Mensch durch die Arbeit beansprucht wird, hängt neben der Höhe der Belastungen stark davon ab, welche Voraussetzungen die Person mit sich bringt. So kann beispielsweise ein und dieselbe Aufgabe eine Person unterfordern, eine andere Person überfordern, und für eine weitere Person ist sie genau „richtig“.

In den Beiträgen zur Online-Arbeitsplatz-Optimierung werden wir euch hauptsächlich hilfreiche Infos und Tipps liefern, wie ihr die körperliche Belastung durch die bewusste Gestaltung eures physisch realen Online-Arbeitsplatzes reduzieren und dadurch muskuloskelettale Beschwerden und Erkrankungen vorbeugen könnt.

Wenn wissen willst, worauf du bei der technischen Ausstattung und der Anpassung deines persönlichen Arbeitsplatzes an dich als Individuum achten solltet und welche Umwelteinflüsse bei der Online-Lehre sonst noch so auf dich einwirken, wirst du in den kommenden Wochen hier fündig werden. Auch die Beiträge in den anderen Kategorien liefern dir Tipps und Tricks, wie du deine Leistungsfähigkeit verbessern, die individuelle Beanspruchung minimieren und mehr Ausgeglichenheit in den Online-Studienalltag bringen kannst!

Quellen
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt. (2015). Ergonomie. Zugriff am 11.3.2021. Verfügbar unter: https://www.auva.at/cdscontent/load?contentid=10008.544627&version=1520427261

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