Format: Peer-Education Workshop
Durchführende: Luise Marie Jahrmann & Shila Schwitzer
Fachlich begleitet von: FH-Prof.in MMag.a Dr.in Waltraud Grillitsch
Stattgefunden am: 09.03.2020/11.03.2020
Schule, Klasse: NMS Kneipgasse 4c/RNMS Feldkirchen 4c
Politische Korrektheit ist ein vielseitig diskutiertes Thema. Was „darf“ man noch sagen und welche Bezeichnungen finden heutzutage noch Anwendung? Unter dem Titel „Darf man das? Political correctness, Sprache und Diskriminierung“ haben zwei Studentinnen des Bachelor Studiengangs Soziale Arbeit der FH Kärnten dieses Thema aufgegriffen, um einen Workshop rund um Sprache und Diskriminierung zu konzipieren. Ziel des Workshops war in erster Linie die Auseinandersetzung mit diskriminierendem Sprachgebrauch unter den Schüler*innen in Gang zu setzen sowie Chancen politischer Korrektheit aufzuzeigen. Besonders wichtig sind die Leitfragen, welche im Laufe des Workshops geklärt werden sollten.
- Worum geht es bei Political correctness und Diskriminierung?
- Worin liegen die Probleme diskriminierender Sprache?
- Welche Vorteile kann nicht-politische Korrektheit haben?
- Welchen Beitrag können wir gegen diskriminierende Sprache leisten?
Nach wochenlanger Planung und Vorbereitung konnte der Workshop erstmals in Kooperation mit der NMS Kneipgasse am 09.03.2020 in Klagenfurt und wenige Tage darauf am 11.03.2020 auch an der RNMS Feldkirchen durchgeführt werden.

In fünf Abschnitten wurden die Themen in insgesamt drei Schulstunden unter Berücksichtigung einer Methodenvielfalt behandelt. Nach einer kurzen Vorstellrunde folgte eine Einführung in die Themen Political correctness und Diskriminierung in Form eines Impulsvortrags. Der zweite Abschnitt trug den Titel „Gedankenexperiment“. Dazu wurden Arbeitsblätter in der Klasse verteilt, auf denen jeweils drei zu lösende Aufgaben abgebildet waren. Ziel dieser Übung war es, den Schüler*innen zu zeigen, wie Bilder und Vorstellungen mit Sprache und Realität zusammenhängen und inwieweit Sprache Bilder im Kopf erzeugt und unsere Vorstellungen formt. Die sechs Hüte Methode nach de Bono animierte die Schüler*innen dazu, gemeinsam in Diskurs zu treten und sich über die im Workshop behandelten Themen auszutauschen. Die sechs Hüte Methode ist eine Kreativitätstechnik, in der eine bestimmte Fragestellung aus verschiedenen Positionen behandelt wird. Die sechs sich voneinander unterscheidenden Hüte repräsentieren diese. Die in Kleingruppen gesammelten Ergebnisse wurden im Plenum vorgetragen, diskutiert und ergänzt.
Wie geht Political correctness? Mit dieser Frage und mit der Frage, wie man politische Korrektheit in den Alltag integrieren und umsetzen kann, beschäftigte sich der vorletzte Abschnitt des Workshops. Dabei wurde Bezug auf die Merkmale Geschlecht, Ethnie und Behinderung genommen und den Schüler*innen die in diesem Zusammenhang politisch korrekten Begriffe, die aktuell Anwendung finden, nahegelegt. Im abschießenden Begriffsmemory konnten die Teilnehmenden ihr Wissen anwenden, indem sie Bilder mit den jeweiligen politisch korrekten Begriffen verbinden sollten. Zum Abschluss bekamen die Teilnehmer*innen eine Urkunde und einen USB Stick als Präsent der Kinder- und Jugenduni der FH Kärnten.

Mithilfe von Videobeiträgen, Diskussionen, Impulsvorträgen und Gruppenarbeiten wurden die Schüler*innen an das Thema herangeführt. Im Zuge der Diskussion sollten die Teilnehmer*innen dazu bewegt werden, Gegebenheiten und Denkmuster zu hinterfragen. Political correctness ist eine von vielen Möglichkeiten, Diskriminierung entgegenzuwirken. Sprache schafft Realität und Diskriminierung ist für viele Menschen real. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Sprache dementsprechend auch dem anzupassen, nämlich der Realität, in der wir gerne respektvoll und wertschätzend miteinander leben wollen.
