Praktikum in Zeiten von Corona: Eine Studierende berichtet
Ein Studium im Bereich Gesundheit und Soziales an der Fachhochschule Kärnten steht für eine praxisnahe, akademische Ausbildung. Im Praktikum sind Studierende in unterschiedlichen Bereichen im Einsatz sollen Studierende sich in unterschiedlichen Bereichen ausprobieren, je nach Studium – von der Analyse im Labor über die Betreuung in schwierigen Lebenslagen, Behandlung und Betreuung bis hin zur Gesundheitsvorsorge. Für den Praxisbezug in der Lehre sorgt ein Team von Dozenten und Professoren, die aktiv in Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft mitwirken – als Fachspezialisten oder Führungskräfte.
Überblick über die Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales: https://www.fh-kaernten.at/studium/gesundheit-soziales
Praktikum in Zeiten einer Pandemie

Elena Messner, Studierende des Studienganges Gesundheit- und Krankenpflege an der FH Kärnten absolvierte im Dezember 2020, zu einer Zeit, in der die Corona-Infektionszahlen den bisherigen Höchststand erreichten, ihr Praktikum im Klinikum Klagenfurt und hat in dieser Zeit auch Corona Patient*innen betreut. Sie berichtet hier von ihren Erfahrungen im Praktikum und gibt Einblicke in den Arbeitsalltag in einem Krankenhaus.
Praxis sammeln in einer Extremsituation
Eigentlich sollte es ein ganz gewöhnliches Praktikum werden – auf dem Plan stand ein Einblick in die Arbeit auf der Psychiatrie, aber dann kam Corona und somit ein Praktikum, das für Elena Messner in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich war.
Rückblickend war das gesamte Jahr 2020 anders. Auf der Neonatologie musste Elena Messner mit ihrem ersten Todesfall, einem „Frühchen“, fertig werden. Im November erkrankte sie dann selbst an Corona und für das Praktikum im Dezember bot man den Studierenden an, auf die Covid-Station des Klinikum Klagenfurts zu gehen. „Da ich ja bereits zuvor erkrankt war, hatte ich nach meiner Gesundung keine Angst, mich anzustecken und wollte die Gelegenheit nutzen, in Zeiten einer Pandemie in geschütztem Rahmen so eine Extremsituation erleben zu dürfen,“ meinte die Studierende, „trotzdem waren einige Dinge anders als ich sie erwartet hätte.“
Keine typischen Arbeitstage im Praktikum
Einiges im Praktikum war „normal“, der Schichtdienst mit zehn Stunden zum Beispiel, der eine oder andere Nachtdienst, die Übergabe zum Dienstwechsel um 06:30, auch die Anzahl der Patient*innen. Gemeinsam mit zwei diplomierten Pflegekräften und einer Pflegehelferin war Elena Messner für bis zu 14 Patienten auf der Sonderklasse der internen Abteilung zuständig, nicht die Covid Station, wie ursprünglich geplant, dennoch wurden hier „Corona Patienten“ untergebracht und gepflegt.
Die Zeit, aber auch die Covid Patienten brachten mit sich, dass es dennoch keine typischen Arbeitstage gab. Fast täglich wurden neue Patienten aufgenommen bzw. entlassen, und die Patienten mussten hinsichtlich ihrer Instabilität häufiger bezüglich ihrer Blut- und Vitalwerte überwacht werden.
Besonders herausfordernde Situation für Personal und Patienten
Das Besondere an diesem Praktikum waren die Schutz- und Hygienemaßnahmen, die Elena Messner bisher nur von multiresistenten Keimen kannte. „Neben der üblichen Schutzmaßnahmen mit OP Kittel, Maske, Handschuhen und OP Mütze kamen Überzieher für die Schuhe, das Faceshield, und die Schutzbrille dazu,“ erinnert sich die Studentin. Das prägendste Erlebnis war aber das Gefühl der Isolierung und der Einsamkeit, das sie auch bei sich selbst während der Quarantäne erlebt hat. „Es ist nicht nur, dass man niemandem näher kommen darf, es fehlen menschliche Berührungen und dadurch fühlt man sich oft alleine gelassen. „Ich verstehe nun vor allem Patienten auf den Isolierstationen viel besser, wenn Sie Angst und Unsicherheit äußern,“ reflektiert sie. Das Thema Sterben auf der Station ist allgemein viel präsenter. Während des Praktikums von ihr ist eine Patientin verstorben und sie war froh, einerseits von den erfahrenen Krankenpfleger*innen am Klinikum, andererseits auch von der Hochschule unterstützt zu werden.
Das im Praktikum erlebte mit Lehrenden reflektieren

Es galt viel zu verarbeiten in dieser besonderen Zeit. Was die Studierende daher als besonders hilfreich erwähnt, ist der starke Rückhalt im Studium. Die Studiengangsleitung und die Lehrenden haben immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Studierenden. Um mit den Studierenden auch im Lockdown in Kontakt zu bleiben, bietet die Studiengangsleitung wöchentliche eine online Sprechstunde an, in der Fragen, Sorgen und Probleme besprochen werden können. In den begleitenden Reflexionsseminaren haben die Pratkitant*innen auch die Möglichkeit, besonders herausfordernde Situationen als Beispiele einzubringen und so zu verarbeiten. Im 3. Studienjahr gibt es auch ein Coaching als Teil des Reflexionsseminars, dies fand Elena Messner besonders hilfreich. So konnte die Studierende ihre schwierigen Situationen aus dem „Corona-Praktikum“ erzählen, verarbeiten und gut hinter sich lassen.
Mit wertvoller Erfahrung aus dem Praktikum in das letzte Semester
Das Praktikum nicht durchzuführen stand nie zur Diskussion, denn das Fortführen des Studiums stand für Frau Messner und ihre Jahrgangskolleginnen immer im Fokus. Sich an der FH Kärnten anzustecken, davor hatte sie nie Angst, denn die Vorsichtsmaßnahmen dort sind vorbildlich und sie steht voll hinter diesen.
Jetzt hat die Gesundheits- und Krankenpflege-Studentin noch das letzte Semester vor sich und freut sich darauf, danach in die Praxis zu gehen. Denn auch wenn sie doch mehr Verantwortung trägt, als sie sich noch vor Corona bewusst war, so weiß sie doch, diplomierte Krankenpflegerin zu sein ist ihre Berufung. „Es ist schön, helfen zu können und mittlerweile kann ich mit der Verantwortung gut umgehen,“ blickt Elena Messner gut gewappnet in ihre Zukunft und ein Jobangebot hat sie auch schon. „So geht es vielen meiner Kolleg*innen auch,“ meint Messner, die Studierenden der FH Kärnten werden gerne genommen, die Ausbildung ist profund und praxisnah.
Ein Praktikum finden:
An der FH Kärnten keine Suche nach der Nadel im Heuhaufen
Bei der Suche nach dem richtigen Praktikum werden Studierende aus dem Bereich Gesundheit und Soziales der FH Kärnten tatkräftig unterstützt. So bieten die jährlich stattfindenden Praktikumstage Unternehmen und Organisationen einerseits und Studierenden andererseits die Möglichkeit, engagierte Praktikant*innen beziehungsweise einen passenden Praktikumsplatz zu finden. Bericht über die Praktikumstage: Das waren die Praktikumstage 2020 – Monat des Praktikums
Fazit: Das Praktikum ist die perfekte Ergänzung für das Studium
Das Praktikum ist ein wichtiger Teil des Studiums im Bereich Gesundheit und Soziales an der Fachhochschule Kärnten. Studierende machen dabei wertvolle Erfahrungen direkt im Arbeitsalltag, sie profitieren vom Wissen der Kolleg*innen und bekommen die Möglichkeit, das im Studium erlernte Wissen im Praktikum anzuwenden. Oftmals ist das Praktikum das Tor zum künftigen Arbeitgeber. Die Studierende Elena Messer hat ihr Praktikum während einer sehr herausfordernden Zeit der Corona-Pandemie im Krankenhaus absolviert. Der laufende Austausch mit den Studierenden, die Möglichkeit, das während dem Praktikum Erlebte zu reflektieren und sich auszutauschen sind für die Studiengangsleitung des Studiengangs Gesundheit- und Krankheitspflege an der FH Kärnten selbstverständlich.
Der Studienbereich Gesundheit und Soziales der FH Kärnten bietet eine Vielfalt an Studien der Gesundheitswissenschaften, Sozialer Arbeit sowie Management und Gesundheits- und Krankenpflege. Überblick Studiengänge