Das Hochschulleben mit der Kukis-Toolbox einfacher machen
Die Idee ist so simpel wie genial: Studierende helfen Studierenden mithilfe einer selbstentwickelten Toolbox: KukiS- Toolbox (Kompetent und kohärent im Studium). Ein Werkzeugkasten bestückt mit Lehr- und Lernmaterialien, die Studierenden helfen soll, sich an der Hochschule zurechtzufinden.
Ist man neu an einer Hochschule, kann es sein, dass man sich mit dem ungewohnten Umfeld schwertut.
Soziale Isolation, Überforderung, Prokrastination („Aufschieberitis“) sind bekannte, aber meist unangesprochene Problemfelder von Studierenden, die über das gesamte Studium relevant sind.
In der Lehrveranstaltung „Anwendungsprojekt Gesundheitsförderung“ des Studienganges Gesundheits- und Pflegemanagement wird an einer Toolbox gearbeitet, die genau diese Problemfelder in Angriff nimmt. 16 Studierende, aufgeteilt in drei Gruppen, entwickeln Ideen und Lösungsansätze, wie man sich selbst oder den Mitstudierenden im Hochschulleben am besten helfen kann.

FH-Student Matthias ist in der Gruppe Prokrastination. Die „Aufschieberitis“, wie man sie aus der Alltagssprache kennt, wird meist unterschätzt.
Sie sorgt dafür, dass wir Dinge lieber morgen erledigen als heute. Matthias findet die Idee einer Toolbox extrem gut, weil die Themen alle Studierenden einmal betreffen. „Uns ist allen bewusst, dass wir was für die FH zu tun haben, schieben es dann aber gern auf die lange Bank.“
Er sieht die Toolbox zudem als eine Art Joker für die Challenge FH. „Man ist schon so festgefahren in seinen Gewohnheiten, dass es schwierig ist, diese zu ändern –wir wollen mit den Materialien den Studis unter die Arme greifen.“
Soziale Einsamkeit
Paul besucht ebenfalls die Pflichtveranstaltung im dritten Semester. Seine Gruppe beschäftigt sich mit studentischer Einsamkeit bzw. sozialer Integration von Studierenden. Einfach runtergebrochen: Was sind die Ursachen von Einsamkeit, was sind die Symptome und wie lösen wir das Problem.
„Wir möchten anhand eines selbst produzierten Videos herzeigen, dass es sich bei Einsamkeit um eine ernste Thematik handelt“, so Katrin. Im besagten Video liest eine anonymisierte Person Einträge aus ihrem Tagebuch vor. Sie dokumentiert ihr Unwohlsein und zeigt auf, wann und warum sie sich einsam fühlt. Das Video soll helfen, Bewusstsein zu schaffen und Aufmerksamkeit zu erregen.
Das studentische Kohärenzgefühl
Die dritte Gruppe arbeitet daran, dass studentische Kohärenzgefühl zu erklären und es dann so zu vermitteln, dass Studierende mithilfe von Checklisten und anderen Hilfsmitteln das ihrige steigern können. Unter studentischem Kohärenzgefühl fasst man die Sinnhaftigkeit, Bewältigbarkeit und Verstehbarkeit des Studilebens zusammen.
„Das Zusammenspiel aus diesen drei Komponenten zeigt dir, ob du über ein gut ausgeprägtes studentisches Kohärenzgefühl verfügst, oder nicht. Kurz: Bist du überfordert in deinem Studium oder nicht. Das kann dann wiederum auch zu Problemen im Studium insgesamt führen“, erklärt Julia. Die Studierenden arbeiten neben den Materialien auch gleichzeitig an der Verbreitung der Tools. Die KukiS-Toolbox soll nach Fertigstellung via Moodle für Studierende und Lehrende der FH Kärnten kostenlos zur Verfügung stehen.
Ansprechpersonen und Mentor*innen sind aber auch für die Studierenden wichtig. Eva Mir leitet als Fachhochschulprofessorin für angewandte Sozialwissenschaften in den Studiengängen Gesundheits- und Pflegemanagement die Lehrveranstaltung und betreut die Studierenden im laufenden Prozess gemeinsam mit ihrer Kollegin Andrea Limarutti.
Noch mehr Infos zur KukiS-Toolbox findet ihr auf dem Blog https://blog.fh-kaernten.at/kukis/