Demenzfreundlichkeit = Menschenfreundlichkeit in der Gemeinde

Die Aktion Demenz definiert ein demenzfreundliches Umfeld auf folgende Weise:

Eine „demenzfreundliche Gemeinde“ ist eine Gemeinde, in der es sich mit und für Menschen mit Demenz und ihre Familien gut leben lässt. Durch die Aufklärungsarbeit, gezielte Aktionen und Veranstaltungen, Austausch zwischen den Generationen und Professionen, nachbarschaftliche Hilfe und bürgerschaftliches Engagement wird es gelingen, solche demenzfreundlichen Gemeinden zu schaffen.

Es geht darum, zu eigenen kreativen und passgenauen Ideen anzuregen und zu verdeutlichen, dass Gemeinden, die sich der Herausforderung Demenz stellen, an einer lebenswerteren Zukunft für alle Bürgerinnen und Bürger arbeiten.

Aktion Demenz Vorarlberg


Demenzfreundliche Modellgemeinde Moosburg

In Kärnten hat sich nun mit der Marktgemeinde Moosburg die erste Gemeinde auf den Weg gemacht. Im Rahmen eines zweijährigen Projektes sollen folgende Zielsetzungen angestoßen werden:

  • Die Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich dem Thema Demenz durch Informations- und Wissensvermittlung und Enttabuisierung der Krankheit. Das Tabu brechen und dadurch den Abbau von Berührungsängsten im Miteinander fördern.
  • Unterstützung und Entlastung von Angehörigen.
  • Integration der Betroffenen in das soziale und gemeinschaftliche Leben in der Gemeinde.
  • Aktivierung einer Bereitschaft für ein soziales und nachbarschaftliches Engagement bei den Bürgerinnen und Bürgern. Der Kultur des Miteinanders in der Gemeinde eine positive Wende geben, was diese Erkrankung betrifft.

Die Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen und deren Angehörige steht dabei im Mittelpunkt, aber auch die Möglichkeit zu schaffen, sich hinsichtlich dieser Erkrankung auszutauschen, sich Wissen anzueignen und dadurch Ängste abzubauen.

Im Rahmen des Projektes „Demenzfreundliche Modellgemeinde Moosburg“ wird in den nächsten zwei Jahren die Bevölkerung an das Thema Demenz herangeführt. Wissen und Information wird weitergegeben mit dem Ziel, das Tabu dieser Krankheit zu mildern, Berührungsängste abzubauen und Interaktion zu erleichtern. Die Vernetzung und Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen und Institutionen zu diesem Thema ist ein wesentlicher Punkt hierfür.

Im Rahmen des Projektes wird auch den betreuenden Angehörigen durch Schulungen Wissen vermitteln, damit der Betreuungsalltag zu Hause leichter zu bewältigen ist. Entlastungs- und Unterstützungsangebote werden gemeinsam mit der Bevölkerung entwickelt, um auch nachhaltig, über die Projektlaufzeit hinaus, etabliert zu bleiben.

Die demenziell erkrankten GemeindebürgerInnen werden in das soziale und gemeinschaftliche Leben der Gemeinde durch verschiedene Angebote integriert.

Sozialwissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Alternsforschungs-zentrum IARA der Fachhochschule Kärnten, Department Intergenerational Solidarity, Activity and Civil Society (ISAC) unter der Leitung von Dr. Gabriele Hagendorfer-Jauk. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung (offenes Bürgerforum, Bürgerbefragung, Feedback durch InterventionsteilnehmerInnen) fließen, vermittelt über die Begleitforschung (Präsentation und Diskussion der Ergebnisse laufender Datensammlung und -auswertung in der Arbeitsgruppe sowie in Stakeholder-Workshop und Zukunftskonferenz), in die Gestaltung des Programms mit ein (Zwischenergebnisse Evaluation) sowie in die Empfehlungen im Rahmen eines Nachhaltigkeitskonzeptes (Endergebnisse Evaluation).

Projekt:

  • Laufzeit des Projektes: 2 Jahre
  • Start: Februar 2018
  • Ende: Jänner 2020
Finanzierung:

  • Fonds Gesundes Österreich
  • Fachhochschule Kärnten
  • Amt der Kärntner Landesregierung
  • Marktgemeinde Moosburg
  • Kärntner Gebietskrankenkasse